Nach dem Aus für die Strompreisbremse

Energiewende – kaum mehr beherrschbar?

23. April 2013, 9:17 Uhr | Heinz Arnold
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Energie sparen – nicht nur Strom!

»Alle reden vom Strompreis, von Photovoltaik-Förderung und von Energiesparlampen. Den mit Abstand größten Teil ihrer Energie verbrauchen deutsche Haushalte aber im Heizungskeller, nicht am Stromzähler«, sagt etwa Dr. Wolfgang Schwarz, Hauptgeschäftsführer des SHK Fachverbands Bayern. Bayerische Haushalte verbrauchen 47 Prozent der Energie für die Heizung, nur rund 10 Prozent für Elektrizität. Nur ein Viertel der 18 Millionen Heizanlagen in Deutschland entsprächen dem aktuellen Stand der Technik. Der Europäische Verband für Energie- und Umweltschutzberater (EVEU e.V.) setzt sich deshalb für eine technologieneutrale Förderung ein. Wichtig sei schlussendlich doch nur, Energie zu sparen, den Verbrauch von Öl und Gas zu senken wäre deshalb ein Schlüssel, um die Ziele der Energiewende zu erreichen.

Doch technikneutral zu fördern dürfte schon wieder neuen Streit sähen, würde dies doch voraussichtlich zum Rückgang der Förderungen in einigen Bereichen führen. Denn in der derzeitigen finanziellen Situation denjenigen, die bisher weniger bekamen, einfach mehr zu geben, dürfte wohl kaum möglich sein – ganz davon abgesehen, ob es sinnvoll wäre. Und auch diese Problematik ist wieder nur ein kleiner Teilaspekt im Rahmen der Energiewende insgesamt.

Erwähnt sei hier nur, dass es das europäische Parlament letzte Woche abgelehnt hatte, die Zahl der CO2-Zertifikate zu reduzieren, um den Preis für sie so hoch zu halten, dass die Energieversorger weniger daran interessiert wären, den Anteil der Energieerzeugung auf Basis von Kohle weiter auszubauen. Hier kommt also – um die Sache noch ein wenig zu komplizieren – der europäische Aspekt ins Spiel, der meist in der öffentlichen Diskussion um die Energiewende in Deutschland etwas zu kurz kommt.

Was meinen Sie? Ist die Energiewende so komplex, dass sie aus politischen und gesellschaftlichen (weniger aus technischen) Gründen kaum zu beherrschen ist? Oder sind sie optimistisch und glauben, dass Kompromisse über alle Partei- und Regionalgrenzen hinweg gefunden werden können, um das große Projekt umzusetzen?


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