Aus fünf untersuchten Geschäftsmodellen empfahl Devoteam unter Berücksichtigung der Geschäftsziele und -strategien von EWR, der bewerteten Ausgangsvoraussetzungen sowie der Chancen und Risiken ein zweistufiges Vorgehen. Im ersten Schritt sollen einzelne opportunistische Lösungen für eine Zielgruppe realisiert werden. Eine Erweiterung der TK-Infrastruktur (Glasfaser und Powerline) wird unter Aspekten wie Marktpotential (RoI), Stadtplanung und Risk Sharing mit Geschäftspartnern sukzessive vorangetrieben. In dieser ersten Stufe gilt es, die Leistungsfähigkeit des Netzbetriebes und des Service Managements zu verbessern sowie den Grad der Integration von Partnerleistungen zu steigern und die Marktmechanismen des Telekommunikationsmarktes zu professionalisieren.
Als Einstiegsangebot wird die Vermietung von Glasfaserinfrastruktur mit hoher und symmetrischer Bandbreite empfohlen. »Das gegenwärtige Pilotprojekt zeigt, dass wir gut aufgestellt sind, um neue Wege als TK-Infrastrukturanbieter zu gehen«, erläutert Mike Giera, EWR-Geschäftsbereichsleiter Netze. Die Glasfaserinfrastruktur soll auch für erfolgskritische, die Zukunft sichernde interne Anwendungen eingesetzt werden. Zu den internen Anwendungen zählen unter anderem die Steuerung der Versorgungsnetze und das Energiedaten-Management zur kontinuierlichen Optimierung des Energieverbrauches von Geschäftskunden und zur Verbesserung der Energie-Effizienz.
Weg in neue Welt gut planen
Als Voraussetzung für die zweite Stufe des Geschäftsmodelles »Strategische Lösungen mit gezielter Marktbearbeitung« sollte EWR eine Reihe von erfolgreichen Pilotprojekten aus unterschiedlichen Marktsegmenten als Infrastrukturanbieter realisieren, um die notwendigen Erfahrungen in der Marktbearbeitung zu entwickeln und die unterschiedlichen Kundenanforderungen im Versorgungsgebiet besser einschätzen zu können. Weitere Schritte wie die Definition eines standardisierten Angebotsportfolios sowie eine umfassende Bedienung von Kunden auch innerhalb des Stadtwerkeverbundes schließen sich an. Um maximale Synergien aus allen Geschäftstätigkeiten der EWR zu erschließen und ein profitables Wachstum Schritt für Schritt erzielen zu können, sollten die Geschäftsprozesse optimiert und standardisiert werden. Erfolgskritisch für EWR ist ein behutsamer, bewusster Weg in die neue Welt eines Multi-Service Provider.
EWR GmbH
Die EWR GmbH ist die Energietochter des Stadtwerke Remscheid-Unternehmensgruppe. Zum Verbund gehören neben dem Energiedienstleister EWR auch die Park Service Remscheid GmbH (PSR) und die H2O GmbH mit dem H2O-Badeparadies. Der Verbund beschäftigt insgesamt rund 500 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr erwirtschaftete der Unternehmensverbund 156,6 Millionen Euro. EWR bietet unter dem Markennamen »Energie und Wasser für Remscheid« Strom, Gas, Wasser, Straßenbeleuchtung und Wärme für Privat-, Firmen- und Gewerbekunden an. Gesellschafter der EWR sind die Thüga AG mit 20 Prozent und die Stadtwerke Remscheid GmbH mit 80 Prozent.