Energie-Darwinismus

Citibank-Studie: Energieversorger sind Dinosaurier, die auf den Tod warten

15. Oktober 2013, 11:45 Uhr | Hagen Lang

Das Geschäftsmodell von Energieversorgungsunternehmen ist gefährdet, so ein Ergebnis der Citibank-Studie »Energy Darwinism – the evolution of the energy industry« und das obwohl die IEA im Energieversorgungssektor mit globalen Investitionen von 37 Billionen Dollar in den nächsten zwei Jahrzehnten rechnet.

Diesen Artikel anhören

Das klassische Geschäftsmodell von Energieversorgungsunternehmen (EVU) ist in den nächsten zwei Jahrzehnten bedroht, weil sich das Kerngeschäft völlig ändert. EVU könnten die Hälfte ihres Marktes durch Energieeffizienzmaßnahmen, Solarenergie und andere dezentral erzeugte Energien sowie Energiespeicher verlieren. Wie Reneweconomy berichtet, sieht Citibank eine weltweite Substitution der klassichen Energieträger durch erneuerbare Energien und bezeichnet den Fall der Kosten für Solarenergie als »alarmierend«.

»Für Investitionen und Wachstum eröffnen sich neue Möglichkeiten in den Bereichen Smart Grid, Energiespeicherung und nachgelagerten Dienstleistungen. Die Frage ist, ob die EVU diese Gelegenheit beim Schopf fassen und sich weiterentwickeln“, so die Citi-Studie. »Besonders herausfordernd sieht die Zukunft aus, wenn wir die Situation betrachten, in der sich europäische EVU befinden, zieht man die mögliche Halbierung ihres Marktes, einen alternden Kraftwerksbestand und Unsicherheiten über das künftige Geschäftsmodell von EVU in Betracht.«

Obwohl die Probleme der Volatilität bestehen bleiben, werde Windenergie bei größerem, geografisch verteilten Zubau den Charakter einer quasi-grundlastfähigen Energiequelle annehmen, »dadurch wird sie eine praktikable Option«, urteilt die Citi-Studie.

Bei den Investitionen im Energiesektor beruft sich Citibank auf die Internationale Energie-Agentur IEA, die von 2012 bis 2035 mit Investitionen im globalen Energiesektor von 37 Billionen Dollar ausgeht, von denen 10 Billionen alleine auf die Energieerzeugung entfielen. In naher Zukunft seien die Risiken im Energiesektor erheblich: »Die Summe der in den nächsten Jahrzehnten im Energiebereich auf dem Spiel stehenden Investments ist schwindelerregend und Fehler in der Wahl eines Energieträgers oder einer Technologie können dramatische Konsequenzen für Länder und Unternehmen haben, seien es Öl- oder Gas-Firmen, EVUs, Industriekunden, Entwickler von Erneuerbaren oder Hersteller von Kraftwerkstechnik.«


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Energietechnik

Weitere Artikel zu Energieerzeugung