Lastprofildaten optimieren, schnell Informationen gewinnen, Kosten sparen

Werkzeugkasten für die Energiedatenanalyse

23. Mai 2011, 9:41 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Der Werkzeugkasten

Die weit gefächerten Problemstellungen sowie deren sich ständig ändernden und erweiternden Anforderungen schließen starre Implementationen von Funktionen zur Verarbeitung von Energie-Lastprofilen weitestgehend aus.

Deshalb hat Medatec mit dem Leistungs-Daten-Analyse-System LEDAN und den Windows-basierten Softwarepaketen LEDANCSX und LEDANClassic auf dem Werkzeugkasten-Ansatz aufgebaut. Den Kern bildet eine SQL-Datenbank optimiert zur Archivierung von, auch mehrdimensionalen, Energiedaten-Strukturen. Die folgenden Komponenten stellen die Werkzeuge bereit, mit deren Hilfe sich fast alle Probleme lösen lassen, die im Bereich Energiedaten- und Lastprofilanalyse auftreten können.

Datenbank- und Rechteverwaltung

Der Zugriff auf Lastprofil- und Verwaltungsdaten in der Datenbank erfolgt über eine Administrations- und Sicherheitsschicht, die beispielsweise bei Mehrbenutzer-Anwendungen die individuellen Rechte für den Zugriff auf Lastprofil- und Stammdaten regelt und so für maximale Datensicherheit und -konsistenz sorgt.

Datenerfassung, -auslesung, -import und –speicherung

Ein XML-basiertes internes Zwischenformat sorgt für einheitliche Interfaces sowohl zu den internen Komponenten als auch zu den Importfunktionen (Filtern) für externe Energiedatenformate. Diese interne Normierung wird nicht nur von den Standard-Importkomponenten wie ASCII- oder EXCEL-Daten-Import genutzt, sondern ermöglicht darüber hinaus auch die effiziente Realisierbarkeit von kundenspezifischen Datenübernahme-Komponenten bzw. Direktanbindungen an z.B. Fernauslese-, SCADA-, GLT- oder Abrechnungssysteme.

Datenplausibilisierung und –prüfung

Insbesondere bei automatischer Massendatenverarbeitung standardisierter Formate wie MSCONS ist eine Prüfung der Daten vor Übernahme in den Bestand der Datenbank sinnvoll, etwa um versehentliches Überschreiben bereits vorhandener korrekter Daten durch manipulierte zu unterbinden. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit der statistischen Betrachtung von Verbrauchsverläufen, u.a. via Mittelwertfunktionen, Verteilungskurven oder Jahresdauerlinien. Datenausgabe graphisch oder Listenform, Erzeugung von Druckausgaben.

Visualisierung und Präsentation

Diese Komponente spielt eine zentrale Rolle, insbesondere auch für kleinere Problemstellungen, für die Präsentation von Lastprofilen in unterschiedlichen Darstellungsarten und Zeitrastern, die Anzeige von Kerndaten wie Arbeits- und Leistungswerte, Benutzungsdauer, um nur einige zu nennen.

Bearbeitung mittels mathematischer und statistischer Funktionen

Bearbeitung und Verknüpfung von Lastprofilen, Generierung von Wunschlastprofilen für Vergleichsbetrachtung und Simulation. Beliebige Kombinierbarkeit der mathematischen Teilfunktionen zu komplexen Auswertungen, Erzeugung und Verknüpfung von Profildaten oder diskreten Werten.

Datenexport, -austausch und –versand

Dateiausgabe von Lastprofildaten, original oder verarbeitet, Generierung von abrechnungsrelevanten Daten (Billing-Daten). Möglichkeit der automatischen Weitergabe von erzeugten Ergebnissen an Drittsysteme.

Organisation und Ablaufsteuerung

Funktionen für die Bearbeitung von automatischen Prozessen und deren Scheduling. Hierbei Synchronisationsmöglichkeit unterschiedlicher Abläufe.

Die Werkzeuge dieser Komponenten können über die jeweilige Bedienoberfläche interaktiv benutzt oder aber systemübergreifend kombiniert werden. Der Schlüssel hierzu ist eine auf XML aufgebaute Skriptsprache, wobei die Erstellung dieser Skripte sowohl manuell erfolgen kann, als auch durch entsprechende Drag- and Drop-Oberflächen unterstützt wird. Ein Beispiel eines Skripts für die Verknüpfung von Einzelprofilen mittels mathematischer Funktionen zeigt Abb. 3, Skripterstellung und -bearbeitung.

Solche Skripte können nicht nur zur Erstellung eigener, manuell ausgelöster Verarbeitungsfunktionen genutzt, sondern selbstverständlich auch über Organisationsfunktionen zeit- und bedingungs- gesteuert ausgeführt werden. Die Beispiele hierfür reichen vom einfachen automatischen Import von Daten, die via Email-Eingang bereitgestellt werden,  bis zur Berechnung von Energieanteilen, Verlustberechnungen und -zuweisungen in komplexen Netzstrukturen, beispielsweise für Kostenstellen-Berechnungen.

Zur Veranschaulichung diene hier das Beispiel einer Aufgabenstellung aus dem täglichen Leben: Anbringen einer Deckenleuchte. Der Werkzeugkasten stellt neben einer Vielzahl anderer Werkzeuge die Bohrmaschine, den Bohrer, den Haken, die Lüsterklemme etc. bereit. Welches Werkzeug benutzt wird, welche Reihenfolge in der Benutzung eingehalten wird, entscheidet der Heimwerker. Er ist auch für die Größe der Lampe oder die Ausführung seiner Arbeiten verantwortlich.

»Die LEDAN-Komponenten bilden den Werkzeugkasten, über die Skripte wird die Reihenfolge der Benutzung festgelegt, Ziele und Ergebnisqualität werden durch den Anwender bestimmt – das verschafft ihm Flexibilität, Offenheit und Unabhängigkeit«, erklärt Wolfgang Dietz.


  1. Werkzeugkasten für die Energiedatenanalyse
  2. Der Werkzeugkasten
  3. Die Grenzen des Spagats

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