Gleichgültig aber ob es sich um Einzelchips, Arrays oder LED-Ketten handelt, wird die Lichtausbeute von LEDs gewiss weiter steigen. Schon jetzt kommt man sogar bei Warmweiß-LEDs schon über 100 lm/W. Bei dieser Zahl ist allerdings der Leistungsverlust im Treiber nicht mitgerechnet. Auch weitere optische Verluste führen dazu, dass nicht die gesamte erzeugte Lichtmenge tatsächlich am Ziel ankommt.
Und auch wenn es sich nicht mehr um ein Lumen-Rennen handelt, bemühen sich die LED-Hersteller sehr um eine Erhöhung der Lichtausbeute. Im Labor sind sogar für warmweißes Licht schon Werte von 150 lm/W erzielt worden. Das bedeutet zugleich, dass mehr als die Hälfte der zugeführten elektrischen Leistung in nutzbare elektromagnetische Strahlung (in diesem Fall sichtbares Licht) verwandelt wird. Das hält übrigens auch die innere Erhitzung des Chips in Grenzen.
Diese Werte stellen weder das theoretische Limit noch die Grenze des technisch Machbaren dar. Die meisten Experten rechnen damit, dass die Industrie auf mittlere oder längere Sicht auch für kommerziell erhältliche Weißlicht-LEDs die 200-lm-Grenze »knacken« kann. Das wäre dann mehr als alle anderen derzeit verfügbaren Lichtquellen leisten können. Deren Vorteil bleibt aber oft, dass es noch sehr aufwändig bleibt, mit LEDs Lichtströme jenseits der 10.000-Lumen-Grenze zu erzeugen. Und in puncto thermische Stabilität werden andere Techniken durchaus auch weiterhin punkten können.
Vielfach braucht man aber auch keine derart hohen Lichtausbeuten. Wesentlich wichtiger ist oft der Preis oder die hohe Lebenserwartung der LED, die bei sorgfältiger Konstruktion einer Leuchte länger ist als für jede andere Technologie. Und wichtiger sind oft auch andere Qualitätsmerkmale wie der Farbwiedergabeindex (color rendering index, CRI).