Die LED ist in der Lichttechnik angekommen und dynamisiert den Markt

Trends, die Licht gestalten

29. April 2011, 9:34 Uhr | Willem Ongena
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Multichip-LEDs

Ein eindeutiger Trend ist die Abkehr von den Einzelchip-LEDs, die etwa zehn Jahre lang den LED-Markt dominierten. Der Weg führte zunächst von 1-W-Chips über die Leistungsstufen 2 W und 3 W. Etliche Hersteller brachten es sogar auf 4 oder 5 W. Gleichzeitig schaffte man es, die Lichtausbeute von etwa 25 lm/W ebenfalls zu verfünffachen. »Das Lumenrennen ist aber längst vorbei«, sagt Alexander Müller, Business Development Manager bei Future Lighting Solutions. Müller beobachtet die Marktentwicklung seit Jahren und muss es wissen: Future ist seit vielen Jahren Exklusivdistributor des Weißlichtpioniers Philips Lumileds, der 1999 die erste 1-W-LED »LUXEON« auf den Markt brachte.

Es war eigentlich ohnehin abzusehen, dass das immer stärkere Ausreizen der LED-Grenzen in eine Sackgasse führen würde: Bei steigender Stromdichte sinkt die Lichtausbeute. Zudem steigt die Chip-Temperatur und so die Gefahr einer thermischen Überlastung. Nichts war also eigentlich nahe liegender als der Bau von Mehrchip-LEDs. Der einzige Vorteil eines Einchip-Strahlers, der hiermit verloren geht, ist, dass der Emitter kein (fast idealer) Punktstrahler mehr ist. Aber in der Lichttechnik braucht man ohnehin längst nicht immer gerichtetes Licht. Oft ist sogar eine flächige Lösung (idealerweise ein Lambertscher Strahler) erwünscht. 

Die technische Lösung einer Niedrigstrom-LED-Kette oder eine Matrix ist dennoch nicht ganz neu. Schon vor mehreren Jahren entschlossen sich sowohl der südkoreanische Hersteller Seoul Semiconductor als auch der japanische Hersteller Sharp dazu, Multichip-LEDs für die Beleuchtung bzw. Hinterleuchtung zu bauen. Für Sharp war der Vorstoß nahe liegend: Die Japaner setzten schon frühzeitig auf die Hinterleuchtung von Bildschirmen mit LED. Und es war ebenso nahe liegend, dass Sharp nicht zur 1-W-LED griff, auf die damals fast die gesamte Beleuchtungsindustrie setzte. »Backlighting-LED-Module brauchen keine Leistung von 1 W je LED. Sharp nutzt zwei oder drei Dice mittlerer Helligkeit, die 100 bis 210 mW pro LED Modul ergeben«, erläutert Uwe Hock, Manager für die Produktsparte LED bei Sharp Microelectronics Europe.

Sharp konnte so in den vergangenen Jahren große Erfahrung sammeln, die ihm auch jetzt zugute kommen: Mit seinen LED-Arrays »Zenigata« und »Mini-Zenigata« ist das Unternehmen nun auch in Sachen Lichttechnik gut unterwegs. Sharp dürfte zu den Top 5 der globalen LED-Hersteller gehören.

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