Um das bestehende Haus intelligent zu machen, werden laut Armin Anders die Smart Plugs eine Schlüsselrolle spielen. In die dumme Steckdose gesteckt, sorgen sie dafür, dass die daran angeschlossenen Geräte und Maschinen steuerbar und überwachbar werden. Bisher handelte es sich bei den Smart Plugs allerdings um recht klobige Gebilde, die das Wohnzimmer nicht gerade verschönern. Jetzt hat permundo Smart Plugs auf Basis der EnOcean-Technik vorgestellt, die viel weniger Platz wegnehmen und in der herkömmlichen Steckdose kaum auffallen.
Aber der Smart Plug kann noch mehr: Über ihn lassen sich Leuchtmittel dimmen, er zeigt der Zentrale im Haus an, welche Lasten angeschlossen sind und sie messen sogar den Stromverbrauch. »Solche Smart Plugs halte ich für eine Schlüsseltechnik, um das Haus zu automatisieren.«
Denn sie tragen erstens dazu bei, den Endanwendern das Leben einfacher zu machen. Wenn sie den Smart Plug kaufen, können sie ihn jederzeit einsetzen, um jegliche Leuchtmittel im Haus zu dimmen. Weil unterschiedliche Leuchtmittel unterschiedliche Dimm-Techniken erfordern, mussten die Endanwender bisher genau wissen, ob sie etwa LED-Lampen oder Neonröhren dimmen wollten. Jetzt brauchen sie sich darüber keine Sorgen zu machen. Der Smart Plug erkennt, um welches Leuchtmittel es sich handelt und stellt sich automatisch darauf ein. Er erkennt sogar, ob überhaupt ein dimmbares Leuchtmittel angeschlossen ist. Das ist keine Spielerei, denn es soll durchaus schon vorgekommen sein, dass Anwender auf die Idee kamen, ihr Radio über ein Smart Plug zu »dimmen«, also die Lautstärke des Gerätes zu regeln. Was dem Geräte nicht gut bekam. So etwas ist jetzt ausgeschlossen.
Damit erfüllt der Smart Plug die Kriterien, die der Endanwender an Smart-Home-Komponenten stellt: Einfach im Elektroladen zu kaufen, ohne Vorwissen anzuwenden, interoperabel, kurz: Plug and Play. Und wer die Smart Plugs nicht mag, der kann sich im Fachhandel Steckdosen besorgen, die über die entsprechende Elektronik verfügen und seine alten Steckdosen damit ersetzen.
Und weil die Smart Plugs auch ermitteln, welche Lasten angeschlossen sind und was sie aktuell verbrauchen, sind sie auch für die Energieversorger interessant. Denn die EVUs können auf Basis dieser Informationen Lastmanagement durchführen, weitere Services anbieten und neue Geschäftsmodelle entwickeln.
Wie die Geschäftsmodelle im Einzelnen aussehen könnten, darüber zerbricht sich Armin Anders nicht den Kopf. Für ihn ist nur eines klar: Das Smart Home kommt, »und wir sind dabei«. Deshalb freut er sich sogar darüber, dass andere Unternehmen mit eigenen Ideen den Markt beleben. Wie schätzt er beispielsweise den Ansatz von Digitalstrom ein? »Sehr gut, überall dort, wo man mit Kabeln arbeiten kann, ist das ein brauchbares System«. Die neue DECT ULE Allianz? »Für alle Geräte, die über die Stromleitungen im Haus versorgt werden können, eine gute Idee. Aber irgendwann landet man unweigerlich wieder bei der Batteriefrage.«
Für den eigenen Erfolg hält er für wichtig, dass sowohl die Installateure als auch die Endanwender die EnOcean-Technik mögen und deshalb die Produkte der vielen verschiedenen Anbieter auf Basis der EnOcean-Technik einsetzen wollen: »Sie müssen bei großen Anbietern wie etwa Eltako zur Verfügung stehen. Vor allem müssen sie interoperabel sein.«