Das funktioniert, weil EnOcean nicht nur das sparsamste Funkprotokoll, sondern auch einen DC/DC-Wandler entwickelt hat, der ab einer Spannung von 20 mV arbeitet und dann eine Ausgangsspannung von 3 V liefert. Weil die Ausgangsleistung der Energy Harvester so gering ist, kommt an dieser Stelle die spezielle Funktechnik ins Spiel, wie Anders erklärt: »Sie muss außerordentlich effizient und genügsam sein. Alle bisherigen Funktechniken waren das nicht.« Zwar gebe es jetzt mit ZigBee Green Power eine weitere Möglichkeit, allerdings ist dies eben ein ZigBee-Flavor, der mit anderen ZigBee-Flavors nicht kompatibel ist. Zudem sei die Frequenz von 2,4 GHz nicht gut geeignet, in Gebäuden weitere Entfernungen besonders energiesparsam zu überbrücken.
Die Kombination aus Funktechnik und Energy Harvesting sieht Anders als entscheidend an, weil damit die Batterien ersetzt werden können. Denn nicht nur in großen Gebäuden ist die Zahl der Sensoren und Aktoren kaum mehr zu übersehen. Auch in Haushalten wird die Zahl enorm zunehmen: Sie finden sich in Fenstern, Türen, Wänden, Möbeln, Betten, der Heizung und an vielen weiteren Stellen. Müssten alle zwei Jahre die Batterien in einem Knoten getauscht werden, käme der geplagte Hausherr aus dem Tauschen nicht mehr heraus. Das hätten beispielsweise die Anbieter von Fertighäusern entdeckt: »Weberhaus rüstet heute bereits 50 Prozent der Häuser mit der Technik von EnOcean aus. Ganz einfach, weil sich Weberhaus als Verkäufer von Häusern und nicht als Verkäufer von Batterien sieht.«