Econ Solutions und Rutronik realisieren Energiemanagement-System für Unternehmen

Energiefressern auf der Spur

25. März 2011, 11:23 Uhr | Karin Zühlke
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Industrietaugliche Komponenten sind Pflicht

Das iEC besteht aus vier Hardware-Komponenten:

  • Der Econ Serv, ein industrietauglicher Server, speichert die Verbrauchsdaten, die die Econ-Units sammeln. Er speichert alle Konfigurationsdaten und lässt sich über die webbasierte Oberfläche leicht einrichten. Der Betrieb als virtuelle Maschine ist möglich (virtuelle Appliance für VMware oder andere Plattformen).
  • Die zweite Hardware-Komponente ist die econ unit. Sie fungiert als Zwischenspeicher für die Verbrauchsdaten und ist mit unterschiedlichen Schnittstellen ausgestattet. Es lassen sich bis zu vier Econ-Sensoren anschließen sowie acht Zähler und Sensoren mit S0-Schnittstelle (DIN43864). Außerdem können bis zu vier Sensoren über standardisierte Strom- und Spannungsschnittstellen angeschlossen werden.
  • Als drittes Element im System bietet Econ eigene Sensoren, econ sens, zur detaillierten Messung des Stromverbrauchs, die ebenfalls für die Montage auf der Hutschiene vorgesehen sind. Die Messung von Stromverbrauchern erfolgt im direkten oder indirekten Verfahren über Messwandler. Damit kann das System zeitgenau Schein-, Wirk- und Blindleistung je Phase angeben. Der Anschluss der Sensoren an die Econ Unit erfolgt mit dem SensBus über eine Entfernung bis 100 m.
  • Spezielle Auswertungen und Messdaten werden über das Touchpanel Econ View visualisiert.
Tanja Weber, Rutronik
Tanja Weber, Rutronik: »Spitzen beim Komponentenbedarf können wir ganz gut abfedern, weil wir von vorne herein weit möglichst häufig nachgefragte Produkte eindesigned haben, die bei uns ständig ab Lager verfügbar sind.«
© Rutronik

Herzstück des Hardware-Systems ist die Festplatte Hornet M160ED von Toshiba. Die 2,5“ Festplatte benötigt nur max. 2,1 W. Dank hohem Duty Cycle arbeitet sie auch im 24/7 Dauerbetrieb sehr zuverlässig - selbst wenn einmal sehr hohe oder niedrige Temperaturen erreicht werden. Außerdem ermöglicht sie den Einsatz des Geräts in rauer Umgebung, etwa in Produktionshallen, da sie schock- und vibrationsfest sowie luftfeuchtigkeitsresistent ist. »Die Festplatte ist einer der Schlüsselkomponenten des Systems, entsprechend umsichtig mussten wir bei der Auswahl der passenden Platte vorgehen. Denn funktioniert sie später im Feldeinsatz nicht zuverlässig, bricht das ganze System zusammen. Eine typische Notebook-Festplatte wäre also nicht in Frage gekommen, die wäre gar nicht für den Dauerbetrieb geeignet«, beschreibt Tanja Weber, Leitung Business Development Storage, Displays & Boards Deutschland bei Rutronik die Herausforderung. Für das Motherboard kam aufgrund der Platzvorgaben nur ein miniITX Board in Frage. Hier fiel die Wahl zuerst auf das D2703-S TL-56 von Fujitsu. »Wir stellten allerdings sehr schnell fest, dass die Software gar nicht so hohe Anforderungen an das Board stellt, wie ursprünglich vorgegeben«, so Weber. »Deshalb haben wir als deutlich kostengünstigere Alternative das Fujitsu D2963-S1 geprüft.« Weil das Board zu diesem Zeitpunkt erst kurz auf dem Markt war, lagen praktisch keine Erfahrungswerte vor. Econ prüfte deshalb gemeinsam mit den Field Application Engineers von Fujitsu, ob das Modell tatsächlich alle Systemanforderungen erfüllt. Nach wenigen Status-Anpassungen durch Fujitsu ergaben die Tests, dass dieses Board absolut ausreichend war. »So konnten wir das iEC preisgünstiger realisiren«, merkt Heidenblut an. Das sei aber das einzige Mal gewesen, so Heidenblut, dass zusätzlich zum Distributor auch die Unterstützung des Herstellers erforderlich war. Ansonsten sei die Beratung durch den Distributor völlig ausreichend gewesen. Das Board ist mit dem Sempron 200U Prozessor bestückt. Mit seiner sehr geringen Leistungsaufnahme von acht Watt genügt er nicht nur den Vorgaben zur Energieeffizienz, sondern erlaubt auch eine passive Kühlung. Diese ersetzt die Lüfter, was den Energieverbrauch nochmals reduziert und deutlich leisere Endgeräte ermöglicht. Außerdem bietet das Fujitsu Motherboard im Dauerbetrieb höchste Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit.

Beim Display für das Touchpanel standen neben den allgemeinen Anforderungen ebenso die Helligkeit sowie Langzeitverfügbarkeit im Vordergrund. Die Wahl fiel auf das NL10276BC30-33D von NEC Renesas. NEC Renesas ist einer der wenigen Hersteller, der auf Displays wirklich Langzeitverfügbarkeit garantiert, ergänzt durch sehr lange Abkündigungsphasen. »Gibt es dennoch ein Neudesign, ist dies in aller Regel baugleich mit dem Vorgängermodell, so dass keine Anpassungen am Gehäuse notwendig werden«, erklärt Weber.

Softwareseitig besteht das iEC aus einer Konfigurations- und Auswerte-Anwendung, der Econ App. Die intuitive Benutzeroberfläche erlaubt den einfachen und schnellen Einstieg ins System. Es können beliebige Browser verwendet werden, von jedem PC mit Zugriffsberechtigung auf das System können die Anwender konfigurieren, auswerten und analysieren.


  1. Energiefressern auf der Spur
  2. In nur 6 Monaten zum Prototypen
  3. Industrietaugliche Komponenten sind Pflicht
  4. Schon nach kurzer Zeit erfolgreich in der Praxis

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu econ solutions GmbH

Weitere Artikel zu POLYRACK Electronic- Aufbausysteme GmbH

Weitere Artikel zu Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH

Weitere Artikel zu Metering