Das Experimentierflugzeug E-Fan hat auf dem E-Aircraft Day von Airbus in Bordeaux seinen ersten Flug in der Öffentlichkeit absolviert. Das bis 220 km/h schnelle Propellerflugzeug treiben ausschließlich Batterien an. Höchstflugzeit: Eine Stunde.
Die zwei ummantelten Propeller des Flugzeuges kommen zusammen auf eine Leistung von 60 kW und entwickeln einen Schub von 1,5 kN. Neben den Propellermotoren arbeiten weitere Motoren am Fahrwerk, mit deren Hilfe das Flugzeug über das Rollfeld fährt und die es beim Startvorgang zusätzlich antreiben. Die Lithium-Polymer-Akkus sitzen in der Innenseite der Flügel am Rumpf.
Um das Gewicht auf 500 kg zu begrenzen, kommen moderne Komposit-Werkstoffe zum Einsatz. Die Batterien reichen für eine Flugstunde aus. Das 6,7 m lange Flugzeug mit einer Spannweite von 9,5 m kann zwei Personen aufnehmen und soll als Schulungsflugzeug in der Ausbildung von Piloten zum Einsatz kommen. Die Airbus Group und ihre Partner wollen von diesem Modell ausgehend eine Serienversion des E-Fan entwickeln und diese Version in einem Werk in der Nähe des Flughafens von Bordeaux produzieren.
»Die Airbus Group treibt die Forschung auf den Feldern elektrischer und hybrider Antriebe für Flugzeuge voran, wie das E-Fan Projekt zeigt. Ziel der Entwicklung ist es, Flugzeuge zu bauen, die nicht nur weniger Schadstoffe an die Umwelt abgeben und die leiser fliegen als bisherige Typen, sondern langfristig auch die Kosten senken und die Effizienz der Flugzeuge erhöhen «, sagt Jean Botti, Chief Technical Officer der Airbus Group.
Bis sich Passagiermaschinen mit elektrischen Antrieben in die Lüfte erheben werden, dürften allerdings noch einige Jahre vergehen. Derzeit untersuchen aber Flugzeughersteller intensiv die Möglichkeit, die Flugzeuge zumindest auf ihren Wegen von den Landungen zu den Terminals und zurück zur Startposition elektrisch anzutreiben. Auf den teils sehr langen Wegen verbrauchen die Turbinen sehr viel Treibstoff. Alternative Antriebe über Batterien und/oder Brennstoffzellen könnte nicht nur Geld sparen, sondern auch die CO2-Emissionen und den Lärm deutlich verringern. Vorstellbar wäre auch, dass das elektrische Antriebssysteme System bei Start und Landung zum Einsatz kämen.