Experten nicht überzeugt

E-Auto-Ziel der Bundesregierung unrealistisch

10. Oktober 2013, 12:33 Uhr | Hagen Lang
Die Elektromobilität wird sich inkrementell durchsetzen, so Otmar Frey, Geschäftsführer Fachverband Batterien beim ZVEI.
© ZVEI

Skeptisch zeigten sich führende Batterieexperten auf einem Fachkongress in Hannover gegenüber dem Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen.

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Am Mittwoch machte Otmar Frey, Geschäftsführer des Fachverbandes Batterien des ZVEI deutlich, dass bei Elektromobilen der Aufbau eines Massenmarktes ein langwieriger, inkrementeller Prozess ist: »Nur die Summe vieler kleiner Schritte wird zur Lösung führen«, sagte Frey.

Auch Johann-Friedrich Dempwolff, beim Batteriespezialisten Johnson Controls in Hannover für Industrie- und Regierungsbeziehungen verantwortlich, goss Wasser in den Wein regierungsamtlicher Elektromobilitätsziele: »Ich habe meine Zweifel, muss ich ganz ehrlich sagen, dass das zu erreichen ist.«

Statt einen Boom bei Elektrofahrzeugen würde man wahrscheinlich eher den sukzessiven Einbau antriebsunterstützender Batteriesysteme in Diesel- und Benzin-Fahrzeuge erleben. Ein Beispiel hierfür sei die Rückgewinnung von Bremsenergie, die beim Schub hilft. Nach Verbreitung dieser »Mikro-Hybriden« würden sich dann zunehmend echte Hybride durchsetzen, bei denen über Stecker aufladbare Batterien die klassischen Verbrennungsmotoren zeitweise ersetzen. Völlig batteriegetriebene E-Autos dürften noch lange exotische Ausnahmen bleiben.


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