In der Rheinmetropole laufen gleich mehrere Smart-Metering-Projekte

Köln setzt auf »smarte« Energie

11. Januar 2012, 14:21 Uhr | Nicole Wörner

Der Energieversorger RheinEnergie will die Millionenstadt Köln auf eine »smarte« Energiewelt vorbereiten. Dazu startet das Unternehmen gleich mehrere Pilotprojekte: Derzeit werden rund 30.000 digitale Zähler für Strom, Gas, Wärme und Wasser sowie die entsprechende Technik zur Datenübertragung installiert.

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Ferner soll es eine so genannte Energiestraße geben (»SmartCity Cologne«), und auf den Bereich Elektromobilität ausgelegt ist das Projekt »cologneE-mobil«.

Das aktuelle »30.000er-Projekt« hat Pioniercharakter: Zum ersten Mal bringt ein Energieversorger in einer deutschen Großstadt in größerem Umfang ein Smart-Meter-System für alle Energiesparten (Strom, Gas, Wärme) und Wasser in tausende Haushalte. Bevor das Projekt startete, wurden rund zwei Jahre lang verschiedene technische Komponenten (Smart Meter, Datensammler, Kommunikationstechnik) und vertriebliche Angebote in mehreren hundert Kölner Häusern und mit innovationsfreudigen Kunden getestet.

Mit einem solch groß angelegten Roll-out wächst natürlich auch die zu verarbeitende Datenmenge immens. Allein in Köln steigt die Zahl von gegenwärtig rund zwei Millionen auf künftig 50 Milliarden Datensätze für Energie und Wasser. Die Fähigkeit, diese großen Datenmengen zu verarbeiten, wird zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Darauf sieht sich die RheinEnergie gut vorbereitet: »Wir sammeln bereits heute Erfahrungen, die uns morgen nützlich sind, wenn wir, gemäß den gesetzlichen Vorgaben, nach und nach die Kölner Haushalte mit der modernen Technik ausstatten«, erklärt Vorstand Thomas Breuer, der bei der RheinEnergie auch den Bereich IT verantwortet.

»SmartCity Cologne«

Was mit smarter Technik über die Verbrauchserfassung in den Haushalten hinaus bereits heute machbar ist, wollen die RheinEnergie und die Stadt Köln in einem gemeinsamen Projekt zeigen. Im Zuge des Projekts »SmartCity Cologne« soll eine Energiestraße entstehen – mit einer Ladestation für Elektrofahrzeuge, dimmbaren Straßenlaternen und Klima schonend versorgten Häusern – alles mit smarter Technik versehen. Das Projekt soll darüber hinaus eine Plattform für alle Kölner Einzelprojekte sein, die zur Minderung von CO2 beitragen.

»cologneE-mobil«

Ein weiteres Projekt in Köln, bei dem Smart Metering einbezogen war, haben die RheinEnergie, die Stadt Köln, Ford und die Universität Duisburg-Essen 2011 in einer ersten Phase 2011 abgeschlossen: »cologneE-mobil«. Denn auch bei der zukunftsträchtigen Elektromobilität sind Smart Meter wichtige technische Komponenten beim Messen und Abrechnen von Verbrauchsdaten. Im Rahmen des 18 Monate dauernden Projekts wurden mehrere batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) und Ladesäulen (TankE) im Kölner Stadtgebiet verteilt, an denen alle Nutzer eines BEV ihr Fahrzeug laden konnten. Die Stadt Köln kümmerte sich um die entsprechenden Genehmigungen und um die Bewertung der Emissionsmessungen. Die Universität Duisburg-Essen begleitete das Forschungsvorhaben wissenschaftlich und widmete sich den noch offenen Fragen, die eine Entwicklung weg von konventionellen und hin zu batterieelektrischen Antrieben mit sich bringen.

»Der Wandel in die smarte Energiewelt ist nicht aufzuhalten. Wir wollen dabei Vorreiter sein«, unterstreicht Thomas Breuer. »Mit neuen Dienstleistungen und Tarifangeboten, die auf Energiesparen abzielen, können wir auch auf diesem Weg zu einer nachhaltig Klima schonenden Energieversorgung beitragen.«


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