Anwendungen wie Wasserkocher, Brotbackautomat, Mixer, Kaffeemaschinen oder auch Pfannen sind direkt betreibbar, ohne dass sie eine wieder aufladbare Batterie als Energieversorger besitzen. Sensorik und Steuerelektronik, z.B. für die Temperatur, können in das Küchengerät (Pfanne) wandern und werden das Kochverhalten grundlegend verändern.
Alle Geräte, die im Einsatz sind, lassen sich an ein Kommunikationssystem andocken und auch zentral steuern. Dadurch erhöht sich die Flexibilität in der Nutzung. Es wird also möglich sein, mit dem Kochen im Arbeitsbereich zu beginnen und es im Essbereich fortzusetzen oder zu beenden.
Staubsauger- und Rasenmähroboter sind weitere Anwendungen für kabelloses Laden. Hier ergibt sich im Smart Home neben dem Sicherheitsaspekt der Vorteil, dass sich die autonomen Geräte an jeder Wireless-Power-Steckdose aufladen können und nicht not-wendigerweise zu einer speziellen Ladestation zurückkehren müssen. Generell ist der Weg-fall der mechanischen Verbindung an der Steckdose ein großer Vorteil, da sich weitere Geräte autonom von Stromquellen betreiben lassen.
Kabellose Energieversorgung kann auch bei Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Das Elektroauto hat in der Garage eine im Boden oder Wand versenkte Lademöglichkeit, die automatisch das Fahrzeug lädt, wenn es entsprechend abgestellt wird. Natürlich ist auch dieses System in das Smart-Home-Konzept integriert.
Im Smart Home lassen sich die Wireless-Power-Spots in Wänden und Decken von außen unsichtbar platzieren. Sie stehen dann für alle Geräte und Anwendungen flexibel zur Verfügung, benötigen keine mechanische Kopplung und sind zentral oder dezentral ansteuerbar. Auf diese Weise eröffnen sich beispielsweise Kombinationsmöglichkeiten mit Energy-Harvesting-Anwendungen wie den Schaltern von EnOcean.
Energie über große Distanzen übertragen
Eine Vision, die schon von einigen Start-ups wie Energous oder WITricity verfolgt wird, ist die Energieübertragung über größere Distanzen im Meterbereich. Hierbei lässt sich die Energiequelle in der Zimmerdecke installieren, um die unterschiedlichsten Geräte im Raum gleichzeitig mit Energie zu versorgen.
An dieser Stelle ist durchaus kritisch anzumerken, dass die Einflüsse auf den menschlichen Körper und die EMV bei hohen Energien in elektromagnetischen Feldern dazu heute noch nicht vollständig erforscht sind. Um kabellose Lösungen für Leistungen von 1 W bis 2,4 kW im Haus anbieten zu können, arbeitet das Wireless Power Consortium an der Entwicklung von Standards für verschiedene Energieklassen. So kann der Einsatz im Smart Home in einigen Jahren mit Geräten und in der Infrastruktur Wirklichkeit werden.