Keith Moore, CEO von Pickering
Die Erfahrungen von Pickering waren bisher wesentlich besser als erwartet. Allerdings haben wir den großen Vorteil, dass der größte Teil unserer Fertigung bereits in der EU ist. Stark exportierende Elektronikunternehmen wie Pickering mit komplexen Lieferketten waren gegen den Brexit, scheinen bisher aber ganz gut zurechtzukommen, vor allem, wenn sie bereits über eine EU-basierte Infrastruktur verfügen. Aber Fischer und Landwirte, die sehr für den Brexit waren, leiden ironischerweise enorm - so ist das Leben!
Aus unserer Sicht gab es in den ersten Januartagen einen erhöhten Dokumentationsaufwand und Verzögerungen von bis zu 2 Wochen. Seit Februar sehen wir, dass es nur noch zu minimalen Verzögerungen kommt, da die Vorgänge zur Routine und automatisiert erledigt werden. Das heißt, dieser Zusatzaufwand wird in den nächsten Wochen recht überschaubar sein.
Die Verzögerungen waren hauptsächlich auf einen erhöhten Dokumentationsaufwand zurückzuführen, wobei das Problem durch Covid-19 und den Mangel an geschultem Zoll- und Kurierpersonal noch verschärft wurde. Aber wir gehen davon aus, dass dieses Problem verschwindet, wenn sich die neuen Systeme einspielen.
Bislang hatten diese Probleme nur geringe Auswirkungen auf die Kosten. Allerdings mussten wir im Vorfeld hohe Investitionen leisten, um die neue Infrastruktur und das zusätzliche Personal für die hinzukommende Auftragsbearbeitung bereitzustellen und die Warennummern für mehr als 10.000 Teile zuzuweisen und zu pflegen. Das wird unweigerlich zu kleinen Erhöhungen der Endkundenpreise führen. Wir haben uns sehr proaktiv auf den Brexit vorbereitet, so dass wir jetzt die Möglichkeit haben, innerhalb der EU zu liefern und so die Auswirkungen des Brexit auf unsere Kunden minimiert wurden.
Wir sind der Überzeugung, dass sich die Situation an den Grenzen der EU zu Großbritannien bis Ende März weitgehend einpendelt hat.