Die Möglchkeit, das Display einfach und in voller Auflösung in den 2D-Modus umzuschalten ist beispielsweise dann erforderlich, wenn die Bildinformationen nur in 2D vorliegen.
»Die hohe Auflösung in 2- und 3-D und die Möglichkeit zwischen 2- und 3D zu schalten, sind die Aspekte, die unsere Kunden am meisten begeistern, denn die bislang auf dem Markt befindlichen 3-D-Technologien ohne Shutterbrillen haben hier noch Defizite«, sagt Hitschmann. Auch der Assembly-Prozess der Folie ist laut Hitschmann relativ einfach und beeinträchtigt die Bauhöhe des Displays so gut wie nicht. Integriert wird die Spezialfolie zwischen dem aktiven Flüssigkeitskristallmodul, dem LCD- Panel, und der Hinterleuchtung, dem Backlight-Panel.
Erste Anwendungen mit der Folie sind bereits kommerziell verfügbar
Die asiatischen Display-Hersteller zeigen sich sehr interessiert an der neuen Technologie aus dem Display-Labor von 3M. Erste Produkte mit dem neuen 3D-Display sind bereits kommerziell erhältlich. Welche Display-Hersteller sich dahinter genau verbergen, darüber haben die Kunden mit 3M Stillschweigen vereinbart. »Sehr interessant ist unsere Technologie für kleinere mobile Display-Geräte wie Spielkonsolen, Handies bis hin zu Netbooks«, erklärt Hitschmann. »Wegen der Anforderungen an Betrachtungs-Winkel und –Abstand ist diese Technologie aber weniger interessant für größere Bildschirme.« Auf der Oberfläche lässt sich theoretisch auch ein Touch integrieren. »Allerdings ist bei einer 3D-Darstellung aufgrund der räumlichen Tiefe für den Benutzer nicht klar ersichtlich, welchen Punkt er berühren muss, um eine bestimmte Funktion herbeizuführen«, gibt Hitschmann zu bedenken. Insofern ist es fraglich, ob die Integration eines Touches für den 3D-Betrieb wirklich sinnvoll ist. Für multifunktionielle Anwendungen – beispielsweise Touch in 2D oder Videos in 3D - mag die Kombination des 3D-Displays mit Touch-Technologie aber durchaus Sinn machen.
Ist das 3D-Display mit 3M-Technologie auch für kleinere Displays im Automobil denkbar? »Beim aktuellen Stand der Technik nicht«, so Hitschmann. Das liege aber laut Hitschmann nicht an der Folie, sondern vielmehr an der Display-Technik: Die Flüssigkristalle eines TFTs bewegen sich bei extrem niedrigen Temperaturen, wie sie im Auto unter Umständen vorkommen, nicht schnell genug. Das Display muss aber zuverlässig mit 120 Hz arbeiten, ansonsten funktioniert die Darstellung nicht korrekt, wie zuvor erläutert. »Hier sind also erst einmal die Display-Hersteller gefordert, eine Technologie zu entwickeln, die mit extrem niedrigen Temperaturen zurecht kommt.«