High-Speed-Datenübertragung

Eine Verbindung für alles

12. Dezember 2016, 14:16 Uhr | Heinz-Dieter Speidel
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

USB-C ist nicht gleich USB-C

Leider ist eine Typ-C-Buchse kein Garant für die SuperSpeed+-Geschwindigkeit (10 Gbit/s brutto). Der Port kann theoretisch auch nur USB 3.0 oder gar USB 2.0 bieten. Man kann also vom Steckformat keinesfalls auf die Datenrate oder die unterstützten Funktionen schließen. Diese Funktionen oder besser Protokolle können auch die Übertragung von DisplayPort 1.3 mit bis zu 5120 × 2880 Pixel bei 60 Hz sowie MHL (Mobile High-Definition Link) beinhalten. Damit lassen sich entsprechende Monitore wie zum Beispiel der LG 38UC99 per USB-C an ein Notebook oder einen PC anschließen. Ein weiterer »Alternate Mode« ist »USB Power Delivery«: Angeschlossene Geräte können mit bis zu 100 W geladen beziehungsweise mit Strom versorgt werden.

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Die verschiedenen USB-High-Speed-Logos (oben USB 3.1 Gen1; unten USB 3.1 Gen2).
© USB-IF

Mit Hilfe einiger Symbole lässt sich erkennen, welche Funktionen und Geschwindigkeit der USB-Anschluss unterstützt. Von USB 3.0 ist bereits das Doppel-S bekannt (Bild 3). Handelt es sich um einen USB-3.1-Anschluss mit 10 Gbit/s, deutet zusätzlich eine kleine hochgestellte »10« am Symbol darauf hin – manchmal ist allerdings stattdessen ein kleines »+« am Doppel-S zu sehen. Werden außerdem noch 100 W Ladeleistung geboten, prangt das Symbol auf einer kleinen Batterie. Die DisplayPort-Funktion wird mit einem stilisierten »DP« gekennzeichnet.

Display-Anbindung über USB-C

Eine wichtige Voraussetzung für die Datenübertragung zum Display über USB Typ C ist (unter anderem) der »Intel Alpine Ridge«-Chip, welcher auf der Hauptplatine (PC und Notebook) oder einer Zusatzkarte vorhanden sein muss. Dieser Chip wurde eigentlich als Thunderbolt-3-Lösung von Intel vorgestellt. Er erlaubt – richtig verdrahtet – zusätzlich das Einschleifen von DisplayPort-Signalen auf USB. Wird der »Alternate Mode« unterstützt, gibt der PC oder das Notebook über USB-C auch das Videosignal der jeweils integrierten Intel-Grafik aus. Mit Hilfe diverser Adapter kann das Signal auch an herkömmliche Displays mit HDMI oder DisplayPort übertragen werden. Sinnvoll ist die Nutzung natürlich nur, wenn auch der Monitor einen entsprechenden USB-C-Eingang hat – wie beispielsweise der LG 38UC99.

Spieler werden sich fragen, warum nur die Intel-Grafik nutzbar ist. Der Grund ist, dass eine dedizierte Grafikkarte nicht mit dem Intel Alpine Ridge verbunden werden kann. Die Lösung ist in diesem Fall eine Zusatzkarte, die per PCI Express in den PC eingebaut wird. Die Asus ThunderboltEX 3 ist ein gutes Beispiel für eine solche Karte. Das Thunderbolt- oder das DisplayPort-Signal (DP 1.2) wird per externem (!) Kabel von der Grafikkarte in die USB-C-Steckkarte geleitet und hier eingeschleift. Früher kannte man diese Brückenkabel noch aus Voodoo-Grafikkarten.
Die Displays LG 38UC99 und 27UD88 können bereits per USB-C mit Notebook und PC verbunden werden. Über das USB-Kabel werden also die normalen USB-Daten sowie DisplayPort übertragen. Dazu sitzt direkt hinter dem USB-C-Eingang des Display ein Multiplexer (kurz: MUX). Die Signale werden dort wieder aufgetrennt. Die USB-3-Daten wandern zum Hub, während die DisplayPort-Information an einen Switch weitergegeben werden. Der Switch führt den normalen DP-Port mit den Signalen aus der USB-C-Leitung zusammen. Ab hier läuft die Datenverarbeitung wie bei anderen Displays weiter.


  1. Eine Verbindung für alles
  2. USB-C ist nicht gleich USB-C
  3. USB Typ C am Smartphone und am Monitor
  4. USB 3.0 in der Praxis

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