Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH)

Wie nachhaltig sind Smartphones?

17. Januar 2018, 14:52 Uhr | Jenny Tobien, dpa
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Studie zeigt Positiv- und Negativbeispiele / Klare Forderungen an Politik, Industrie und Verbraucher

Und was hat die aktuelle Studie der Deutschen Umwelthilfe ergeben?

Auch hier steht fest: »Nachhaltigkeit ist bei Smartphones und Co eine Ausnahme.« Jedoch zeigen einige Positivbeispiele, dass Umweltschutz möglich ist: Im Bereich Reparatur wurden Unternehmen wie Asus, Fairphone, Shift und Zyxel hervorgehoben, die Ersatzteile für Reparaturbetriebe und die Nutzer bereitstellten. Zudem wurden Unternehmen gelobt, die auch gebrauchte Geräte verkaufen. Demnach bieten in Deutschland bereits Congstar (Telekom), Fairphone und Shift gebrauchte Mobiltelefone direkt an. In den USA sind das Apple und Samsung.

Was fordern die Umweltschützer von Industrie und Politik?

Die Liste ist lang. Um einen Kaufanreiz zu schaffen, wollen sie umweltfreundliche und gebrauchte Produkte niedriger besteuern lassen. «Hier muss die Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent gesenkt werden», fordert die stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Zudem müsse es ein «Recht auf Reparatur» geben. Hersteller sollten verpflichtet werden, Ersatzeile, Reparaturanleitungen und Softwareupdates zu einem angemessenen Preis zur Verfügung zu stellen. Und auch die Anbieter von Handyverträgen sollen aus Werbezwecken oder im Sinne der Kundenbindung nicht permanent mit neuen Geräten locken.

Kann der Verbraucher auch einen Beitrag leisten?

Auf jeden Fall. So muss der Kunde nicht jedem Hype hinterherjagen und immer nach dem neusten Modell lechzen. Einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom zufolge haben nur zwölf Prozent der Deutschen ein Smartphone, das älter ist als zwei Jahre. Bei knapp einem Viertel ist es ein bis zwei Jahre alt. 63 Prozent besitzen ein Modell, das nicht älter als ein Jahr ist. Die DUH empfiehlt, beim Gerätekauf auf seriöse Siegel wie der »Blaue Engel« zu achten. Zudem sollte man defekte Geräte reparieren und beim Kauf gebrauchte Modelle vorziehen. Und: »Alte Smartphones auf keinen Fall im Hausmüll entsorgen«, sagte Metz. Denn dann sind sie für Weiterverwertung und Recycling verloren, und viele Ressourcen verschwinden aus dem Kreislauf.

(Für markt-technik.de: Nicole Wörner)


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