Verigy stellt eine Reihe neuer Produkte vor und betritt damit neue Marktsegmente: War man bisher auf den Test mittlerer bis hochwertiger Bausteine ausgerichtet, adressiert der Zero-Footprint-Tester V101 nun den Markt für Low-cost-Mikrocontroller.
Der ursprünglich als Spin-off des Messtechnikspezialisten HP bzw. Agilent hervorgegangene IC-Tester-Hersteller Verigy hat in den letzten Monaten eine ganze Reihe neuer Produkte vorgestellt. Dazu hat sich das seit 2006 selbstständig agierende Unternehmen die Erwartungen der unterschiedlichsten Analysten genau angeschaut und Produkte entwickelt, die entsprechend zukunftsträchtig sein sollten. Unter anderem hat man den Markt der Low-cost-Mikrocontroller als eines der neuen Zielsegmente definiert. »Hier steht vor allem der Bedarf nach kostengünstigem Test im Vordergrund«, erklärt Colin Richie, Vice President Marketing, Dfx Solutions von Verigy. »Die Stückzahlen gehen rauf, die durchschnittlichen Verkaufspreise jedoch fallen stetig, somit muss die Produktion inklusive des Tests so günstig und schnell wie möglich ausfallen. Genau auf diese Anwendungen haben wir unseren neuen Zero-Footprint-Tester V101 abgestimmt.«
Dass Richie mit seiner Einschätzung richtig liegt, belegt eine Studie von IC Insights: Demnach erwartet man zwischen 2009 und 2012 bei den 4-/8- und 16-Bit-Mikrocontrollern ein Stückzahl-Wachstum von 10 Prozent und bei den 32-Bit-Controllern einen Anstieg um rund 13,6 Prozent. Eine weitere Studie von IC Insights, Gartner Dataquest und Verigy belegt zudem, dass im Zeitraum von 2007 bis 2012 die durchschnittlichen Verkaufspreise für 8-Bit-Mikrocontroller um etwa 24,9 Prozent fallen könnten, die für 16-Bit-Mikrocontroller um 38,4 Prozent und die Preise für 32-Bit-Mikrocontroller um etwa 24,8 Prozent.
Zero-Footprint-Tester V101 für Low-cost-Mikrocontroller
Wie bereits erwähnt, adressiert Verigy mit dem »Zero-Footprint-100-MHz-Tester-On-Board«-System speziell kostensensitive Anwendungen, wie sie etwa die Konsumergeräte-Branche erfordert. Der V101 wurde entwickelt, um 4-, 8- und 16-Bit-MCUs sowie andere Low-end-ICs mit geringer Pin-Zahl zu testen. Er arbeitet mit bis zu 100 MHz Taktfrequenz mit maximal acht DPSs (Device Power Supplies) und mit bis zu 1024 I/O-Kanälen. Er bietet eine tiefe Vector Memory (60 M) und Capture Memory (8 M) für kurze Baustein-Lebenszyklen und Revisionen. Das Systemdesign sichert ein niedriges Grundrauschen und damit eine hohe Analog-Genauigkeit. On-Board MMUs (Multi-DC Measurement Units) erlauben den Test von Embedded-A/D-Wandlern, zudem kann man dank ihrer auf separate Analogkarten verzichten.
Der V101 enthält eine spezielle »Tester-on-Board«-Architektur, die die Tester-Hardware und -Konfiguration vereinfacht, indem die digitalen und DC-Ressourcen gemeinsam auf einer Leiterplatte platziert werden. Die Architektur unterstützt Multi-Site-Effizienz mit hohem Durchsatz und niedrigen Testkosten. Dank standardisierter Komponenten, ist der Tester einfach zu installieren und zu warten. Seine flexible Architektur ermöglicht es zudem, den V101 jederzeit zu erweitern oder seine Kapazität zu reduzieren, falls sich die Kundenanforderungen ändern.
Darüber hinaus ist der V101 auf Wafer Sort mit Unterstützung für Direct Probing optimiert. Dies macht separate Pogo Tower oder kostspielige Erweiterungsschnittstellen für Wafer Sort Testing überflüssig. Dank seines Designs erzielt der V101 eine hohe Signalqualität und ermöglicht ein vereinfachtes Produktions-Setup beim Wafer Sort.
Nicht zuletzt sei noch die Betriebssystemsoftware »Stylus« erwähnt, mit der der V101 arbeitet. Stylus verfügt über direkte EDA-Links und verkürzt somit die Software-Entwicklungszeit. Die STIL-basierte Testprogrammierung vereinfacht Testkonvertierungen anderer STIL-basierter Programme. In Kombination mit den tiefen Vector und Capture Memories verkürzt sie nach Herstellerangaben die Programm-Entwicklungszeit deutlich. Eine typische Konfiguration mit 512 I/O-Kanälen ist für unter 300.000 US-Dollar erhältlich.