LabView Actor Framework

Serviceorientierter Funktionstest

18. Dezember 2017, 16:17 Uhr | Michael Thimm und Matthias Kresel von der SEN – Systementwicklung
Titelbild: Actor Core des GUI-Services. Implementiert ist ein synchroner Aufruf eines VIs, das Unterpanels enthält. Die Referenzen dieser Unterpanels werden durch Unteraktoren mit für Teilaufgaben spezialisierten VIs gefüllt.
© SEN - Systementwicklung

Vor allem in modularen Hardwareumgebungen bedeutet die kunden-, prüflings- und testspezifische Softwareanpassung einen kritischen Zeit- und Kostenfaktor. Voneinander unabhängige, spezialisierte und wiederverwendbare Aktorbäume sollen die Entwicklungszeit kürzen.

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Zur Vereinfachung und Verbesserung der Skalierbarkeit entwickelt Sen seit 2015 Testsoftware in einer serviceorientierten Architektur: Diese basiert auf dem im Jahr 2011 von Stephen Mercer und Allen Smith vorgestellten LabVIEW Actor Framework [1]. Es koordiniert verschiedene, voneinander unabhängige, spezialisierte Aktorenbäume über einen zentralen Root Actor.

Damit werden Teilfunktionalitäten der Software isoliert angepasst und die Einbindung fremder Softwaremodule vereinfacht. Des Weiteren ist die Software auch als Stand-alone-Produkt einsetzbar, indem sie einzelne Komponenten kapselt und ihre Koordination und Kommunikation auslagert.

Ein Funktionstester beinhaltet eine Vorrichtung für die Aufnahme von Prüflingen, eine Einrichtung zum Setzen und Abfragen von Schalterzuständen, Mess- und Testgeräte sowie einen Steuercomputer mit Benutzerschnittstelle. Auf dem Steuercomputer sind eine LabVIEW sowie eine TestStand-Runtime-Version installiert. Bild 1 zeigt zwei verschiedene Varianten.

Bild 1: Funktionstester. Der exDimo.UFT (links) wird in der Serienfertigung für komplexe Prüfanwendungen bei hohen Stückzahlen eingesetzt. Der exDimo.KFT (rechts) adressiert vor allem geringe Stückzahlen und weniger komplexe Szenarien.
Bild 1: Funktionstester. Der exDimo.UFT (links) wird in der Serienfertigung für komplexe Prüfanwendungen bei hohen Stückzahlen eingesetzt. Der exDimo.KFT (rechts) adressiert vor allem geringe Stückzahlen und weniger komplexe Szenarien.
© SEN - Systementwicklung

Bislang nutzte der Entwicklungsprozess jeweils eine monolithische Software, die spezifisch für den jeweiligen Prüflingstyp, Aufnahmevorrichtung und Gerätekonfiguration entwickelt wurde. Nach Abschluss einer Testserie wurde die Software archiviert, sodass sie für weitere Prüflingschargen genutzt werden konnte. Falls zwischen den Testserien Modifikationen der Prüflinge, des Testequipments oder der Benutzerschnittstelle stattfanden, forderte das Softwareanpassungen und ein neues Release.

Durch die enge Verzahnung der Funktionalitäten wächst dabei der Wartungsaufwand erheblich. Die Softwareversionen weisen über Prüflinge, Gerätekonfigurationen und Benutzerschnittstellen eine große Redundanz aus. Auch kleine Anpassungen, beispielsweise ein anderes Prüfberichtsformat, erfordern unter Umständen tiefgreifende Änderungen an der Software.


  1. Serviceorientierter Funktionstest
  2. Testsoftware
  3. Umsetzung
  4. Fazit

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