Auf dem indischen Ganga Expressway wird erstmals ein cloudbasiertes Sensorsystem zur Zustandserfassung des Straßenbelags während der Bauphase eingesetzt. Ziel ist es, Qualitätsabweichungen sofort zu erkennen und so teure Nacharbeiten zu vermeiden.
Das System basiert auf Beschleunigungssensoren und Laser-Höhensensoren der HF-Serie von Kistler, die wiederum auf Testfahrzeugen montiert sind. Ergänzt durch optoelektronische Geschwindigkeitssensoren und inertiale Messeinheiten werden Bewegungs- und Positionsdaten der Fahrbahnoberfläche präzise erfasst.
Edge-Computing-Module verarbeiten die Sensordaten zunächst direkt im Fahrzeug. Anschließend erfolgt eine Übermittlung an die Cloud, wo Algorithmen unter anderem die Ebenheit des Belags nach dem International Roughness Index (IRI) berechnen. Fahrkomfort und Vibrationen werden gemäß ISO 2631 bewertet.
Die Ergebnisse stehen über ein kartenbasiertes Dashboard nahezu in Echtzeit bereit. Bauunternehmen und Behörden erhalten so eine detaillierte Übersicht pro Fahrspur und pro 100 Meter Abschnitt.
Durch die kontinuierliche Überwachung können Abweichungen direkt während des Baufortschritts erkannt werden. Dies reduziert Instandhaltungskosten, erleichtert die Rückverfolgbarkeit und schafft die Grundlage für vorausschauende Maßnahmen.
Nach der erfolgreichen Einführung auf dem 594 Kilometer langen Ganga Expressway wird das Sensorsystem auch auf anderen wichtigen indischen Schnellstraßen eingesetzt, darunter Gorakhpur Link, Agra-Lucknow, Purvanchal und Bundelkhand Expressway.