Zunächst testete das Team das System ohne Drohne, indem sie Gegenstände unterschiedlicher Form und Größe in Richtung Kamera warfen. Der Algorithmus detektierte die Objekte mit einer Erfolgsrate zwischen 81 und 97 Prozent und brauchte dafür nur 3,5 Millisekunden.
Dann bauten sie die Kameras in eine Drohne ein und bewarfen sie im Flug mit Gegenständen, sowohl drinnen wie draussen. In über 90 Prozent der Fälle gelang es der Drohne auszuweichen – sogar wenn ein Ball aus einer Entfernung von nur 3 Metern mit 10 Metern pro Sekunde auf sie zukam.
Dies zeigt laut Scaramuzza, dass Ereigniskameras die Navigationsgeschwindigkeit von Drohnen verzehnfachen können, was die Einsatzmöglichkeiten ausweitet: «Eines Tages werden Drohnen vielfältig eingesetzt werden, etwa für Warenlieferungen, den Personentransport, Luftaufnahmen und natürlich für Such- und Rettungsaktionen. Aber die Fähigkeit von Robotern, auf sie zukommende Hindernisse zuverlässig zu erkennen, spielt auch in anderen Bereichen eine entscheidende Rolle, beispielsweise in der Automobilindustrie, im Bergbau und bei der Ferninspektion mit Robotern.»
In Zukunft möchten die Forscher das System…
...mit einem noch agileren Quadrokopter testen. »Unser Ziel ist eine autonome Drohne, die genauso gut navigiert wie ein menschlicher Drohnenpilot«, sagt der Doktorand und Erstautor der Studie Davide Falanga. »Wenn autonome Drohnen genauso zuverlässig wie menschliche Piloten navigieren, können wir sie auch für Missionen einsetzen, die sich ausserhalb der Sichtlinie oder der Reichweite der Fernsteuerung befinden.«