Weitere Schnittstellen zur Extern-Steuerung und Event-Triggerung
Eine Analogschnittstelle befindet sich auf der Rückseite des Gerätes. Sie verfügt über analoge Steuereingänge für 0 V bis 10 V und über die traditionelle Stromschnittstelle 4 mA bis 20 mA, um damit die Spannung einzustellen. Die Einstellung kann entweder linear oder über Schwellwert mittels Softmenütaste erfolgen. Der Schwellwert lässt sich von 0 bis 10 V in 100-mV-Schritten einstellen. Ist dieser überschrit-ten, wird z.B. die eingestellte Spannung für den jeweiligen Kanal an den Ausgang angelegt; ansonsten sind es 0 V.
Steuerungstechnisch besonders erwähnenswert ist allerdings der Triggereingang. Über diesen kann zum Beispiel auch der nächste ARB-Schritt angestoßen werden: Damit wäre das Ausgangssignal nicht mehr zeitgesteuert, sondern event-gesteuert. Man stelle sich einen Prüfprozess vor, der unterschiedlich lange dauern kann: Bei einem rein zeitgesteuerten Arbiträr-Signal muss das Netzgerät so programmiert sein, dass ein Spannungswechsel sicher nicht vor Beendigung des Prüfschritts stattfindet. Mit der Triggermöglichkeit der neuen Geräte kann z.B. ein Prüfsystem signalisieren, wann es mit einem Schritt fertig ist, und das Bereitstellen der nächsten Prüfspannung quasi über den Trigger anfordern. Auch das Daten-Logging ist darüber auslösbar. Das sind Betriebsarten, die vor allem an Prüfplätzen oder in Testsystem-Konfigurationen recht praxisnah einsetzbar sind.
Zeichnet alles Wichtige auf – auch die abgegebene Energiemenge
Was in anderen Stromversorungen nicht (und schon gar nicht in dieser Preisklasse) verfügbar ist: eine Datenaufzeichnung („Logging“) und eine Energiemessung.
Das Softmenü bietet im Logger-Betrieb drei verschiedene Modi, bei denen Spannungs-, Strom- und Zeitwerte aufgezeichnet werden. Die Funktion „U“ wählt man, wenn man eine unendlich lange Datenaufzeichnung vorhat. Der limitierende Faktor hierbei ist die Größe des internen Speichers oder des angeschlossenen USB-Sticks. Die Anzahl intern abspeicherbarer Messpunkte ist variabel und hängt u.a. von der Speicherbelegung durch z.B. abgelegte ARB-Kurven und lokal abgespeicherte Gerätesetups ab.
Ist die Funktion „N“ aktiv, so kann der Anwender per Softkey oder mit dem Drehgeber die Anzahl der Messwertaufzeichnungen einstel-len. Wird nun z.B. ein Intervall von 2 s und ein „Count“ von 5 eingestellt, so werden fünf Messwerte im Abstand von 2 s aufgezeichnet (mi-nimales Intervall: 1 ms, Auflösung 10 mV bzw. 1 mA). Ist die Funktion „T“ aktiviert, so lässt sich mit der Softmenütaste „Time“ die Aufzeich-nungsdauer der Messwerte mit dem Drehgeber einstellen.
In Zeiten der erhöhten Sensibilität von Schaltungsentwicklern gegenüber der von einem Gerät aufgenommenen Energiemenge ist die in Stromversorgungen dieser Kategorie und Preisklasse sonst nicht zu findende Betriebsart „Energy Meter“ ganz nützlich, denn damit wird über die Zeit integriert die am Ausgang abgegebene Energie in Ws im Display angezeigt.
Die durchgeführten Tests haben als Fazit ergeben: Die neuen Geräte stellen eine sowohl für den Labor-Betrieb als auch für das Prüffeld oder die Fertigung sehr praxisgerecht taugliche neue Stromversorgungs-Serie dar, die eine für diese Preiskategorie (unter 1000 Euro) erstaunlich umfangreiche Funktionsvielfalt aufzubieten hat.