Forschung

Funkende Bienen

21. Januar 2014, 15:59 Uhr | Nicole Wörner
Auch wenn es nicht so aussieht: Nach Angaben der australischen Forscher sollen die Sensoren die Bienen wohl weder beim Fliegen noch bei ihren sonstigen Aktivitäten behindern.
© Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO)

Australische Forscher verfolgen einen neuen Ansatz zur Erforschung des weltweiten Bienensterbens: Sie wollen 5000 Bienen fangen, ihnen einen 2,5 x 2,5 mm kleinen RFID-Tag auf den Rücken kleben, sie wieder in die Freiheit entlassen und anhand der Sensordaten ihr Verhalten erforschen.

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Vernetzte Honigbienen

Biene mit RFID von oben aufgenommen
© CSIRO
Dr. Paulo de Souza mit Bienenwabe
© CSIRO

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Um den Sensor aufzubringen, werden die gefangenen Bienen kurz in eine Kältestarre versetzt. Sobald sie wieder »Normaltemperatur« haben, können sie als fliegende Informationsquellen durchstarten.

Die entsprechenden RFID-Empfänger werden im Umfeld des Bienennests und an den einschlägigen Futterplätzen installiert. Die dort gesammelten Daten werden drahtlos an eine zentrale Stelle gesandt, wo die Forscher aus den Sensordaten dreidimensionale Modelle der Bewegungsmuster der Bienen in der Natur erstellen können.

Weil Bienen meist in einem Sozialverbund leben und sich an festen Verhaltensmustern orientieren, erhoffen sich die Forscher aus jeder Veränderung des Verhaltens Rückschlüsse auf mögliche Ursachen.

Im nächsten Schritt wollen die Forscher die Sensoren auf 1 x 1 mm verkleinern, so dass sie auch auf kleinere Insekten wie Mücken und Fruchtfliegen passen.

Von der RFID-Technik erhoffen sich die australischen Wissenschaftler dem weltweit beobachteten Völkersterben (Colony Collapse Disorder) der Bienen auf den Grund gehen zu können.

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