Sie haben im Frühjahr 2011 eines der modernsten Labore für die Prüfung von Lithium-Ionen-Batterien eröffnet. Wann haben Sie den Bedarf für ein solches Testlabor erkannt? 
Wir sind vor etwa vier bis fünf Jahren zum ersten Mal mit dem Thema Lithium-Ionen-Batterien in Berührung gekommen. Damals ist ein Automobilzulieferer auf uns zugekommen. Uns wurde schnell klar, dass wir neue Labore brauchten, um alle Anforderungen abdecken zu können. Dabei spielten auch Faktoren wie Arbeitssicherheit und Kapazität eine große Rolle, denn die Tests dauerten damals einfach sehr lange und blockierten zum Teil unsere anderen Bereiche – worunter wiederum andere Kunden zu leiden hatten. Seitdem haben wir eine ganze Menge an Erfahrung gesammelt und viele Normen und Entwicklungen früh begleitet. 
Wer sind in erster Linie Ihre Kunden? Die Automobilhersteller selber oder eher die Zulieferer und Batteriehersteller?
Es hält sich in etwa die Waage zwischen den Automobil- und den Batterieherstellern. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir nahezu alle namhaften Marktteilnehmer – OEMs und Hersteller - zu unserem Kundenstamm zählen dürfen.
 
            
                Wodurch unterscheiden Sie sich von Ihren Mitbewerbern?
Der  gravierendste Unterschied ist, dass wir keinen »Abuse-Test« anbieten,  das heißt, wir zerstören die Batterien nicht. Stattdessen setzen wir auf  Lebensdauer- und Performance-Tests. Unsere Vorreiterrolle im  Batterietest basiert auf dem Raumzellen-Konzept. Die Idee haben wir –  zugegebenermaßen – von unserem ersten Kunden übernommen. Die  Realisierung jedoch haben wir komplett selber gemacht und alles schnell  umgesetzt. Es ist flexibel, modular, automatisierbar. Wir wurden und  werden von der gesamten Branche dafür gelobt.
Und wie sieht es mit der Auslastung aus?
Für  die nächsten Monate sind wir bereits nahezu ausgelastet. Wir haben  bereits Maßnahmen ergriffen und werden unser Labor in einer zweiten  Ausbaustufe erweitern, um damit die Kapazität zu erhöhen und die  Durchlaufzeiten zu verkürzen.
Welche Entwicklung sehen Sie generell für die Elektromobilität?
Nun,  das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst einmal muss die  Akzeptanz beim Kunden erhöht werden. Aber da geht es schon los: Für  »Otto-Normalverbraucher« ist ein Elektroauto immer noch viel zu teuer.  Die Relation zwischen Anschaffungspreis und Ersparnis aufgrund des  geringeren Verbrauchs stimmt noch nicht. Auch die Reichweite mit derzeit  etwa 150 bis 200 Kilometern pro Batterieladung ist noch nicht groß  genug, um attraktiv für Kunden zu sein. Zudem fehlen vielerorts die  Ladestationen. Auch in Sachen Fahrspaß muss man umdenken. So ist zwar  die Beschleunigung eines Elektroautos sehr gut, aber das gewohnte,  fahrzeugcharakteristische Motorengeräusch fehlt. Das birgt ganz nebenbei  bemerkt auch ein Sicherheitsrisiko, denn Fußgänger oder Radfahrer  können ein herannahendes Elektroauto gar nicht mehr hören. Der  Gesetzgeber arbeitet derzeit an Lösungen; denkbar ist, dass es eine  Vorschrift geben wird, die besagt, dass ein Auto bis vielleicht Tempo 50  einen gewissen Geräuschpegel erzeugen muss. Nicht zuletzt ist auch der  Batterietausch ein heiß diskutiertes Thema. Der Markt und die Akzeptanz  seitens der Kunden müssen sich erst noch entwickeln.