Das Softwareinterface wird auf MAC-/Windows- oder Ubuntu-Linuxsystem unterstützt, die Software muss dazu von der otii-Website heruntergeladen und ein Account angelegt werden. Der Standardweg, das Debianpaket mit alien in ein Redhatpaket zu konvertieren, führte nicht zu einem Fedora-27-installierbaren Paket. So betrieben wir zum Testen die Windowsversion in einer virtuellen Maschine.
Die Software selbst arbeitet projektbasiert, eine bestimmte Messkonfiguration kann als Projekt gespeichert und geladen werden. Die Konfiguration kann im Mess-GUI selbst nicht verändert werden. In der Anwendung wird man deshalb Messbildschirm und Parametrierkarte wie in Bild 1 halten.
Die Parametrierkarte konfiguriert Spannung am Analog* und Digitalausgang, beziehungsweise die Batterieemulation der Standardknopfzellen CR1025, CR2032, CR2450 unter Angabe ihrer Kapazität bei konstanter Spannung respektive des Entlademodus. Im Current-Dialog wird dabei das Versorgungsstromniveau angedockt und eine Shuntmessung über A-D-Wandler konfiguriert.
Im Voltagedialog können Messung der Versorgungsspannung und die A_DC-Spannungsspur zugeschaltet werden. Die Logs-Fläche fügt eine UART-Dekodierung mit bis zu 4 Mbps Baudrate hinzu. Der Hinweis auf »Beachtung der Privatspähre« bei der UART-Dekodierung ist sehr löblich. Die Beschriftung dieser überschaubaren Konfiguration fällt wenig selbsterklärend aus. Dagegen ist das Handbuch [1] stringent verfasst.
Nach der Konfiguration geht es ins eindeutig partitionierte Messmenue: Die linke Hälfte trägt Aufnahme-/Stopschalter, eine Liste der aktiven Aufnahmen und die Möglichkeit in der Konfiguration ausgewählte Messungen ein-/auszublenden. Es wird nicht getriggert, sondern die Aufnahme in Echtzeit gestartet. Das GUI ist ungewöhnlich für ein Messgerät, aber es ist nicht so, dass man sich nicht zurechtfindet.
Die Sense-plus/Sense-minus-Kanäle werden nur als Messwert am Bildschirmrand angezeigt. Im GUI kann frei durch die Spur navigiert und gezoomt werden, letztendlich enthält das GUI als Analysewerkzeug nur Zeitcursoren, aber keine Mathematikfunktion oder Ähnliches.
In der Premiumvariante kann der Test mit der lua-Sprache automatisiert werden. Die Online-Dokumentation zeigt dazu die vollständige Kommandobasis und einige Arbeitsbeispiele [2]. Insbesondere kann das Gerät über ein Skript als elektronische Last für den Battieretest fungieren. In Verbindung mit einer professionellen Plot- und Auswerteumgebung wie gnuplot, wird otii Arc damit zum performanten tragbaren Leistungsanalysator.
Features [3]: Bidirektionale Quelle mit bis zu 5 V Ausgangsspannung, 4 ksps im Bereich 1 µA - 5 A, 1 × UART, 2 × GPIO, 2 × differenzielles A-D-Wandlerpaar zur Spannungsmessung. (ct)
[1] https://tinyurl.com/y9nexlck
[2] https://tinyurl.com/y9hmqh44
[3] Datenblatt: https://tinyurl.com/ycxtg523
[4] https://tinyurl.com/nghshjm
*einschließlich Strombegrenzung