Medica Health-IT Forum blickt in die Zukunft der digitalisierten Medizin
Das Medica Health-IT Forum zählt zu den »Klassikern« im Programm der Medica. Was Anfang der 90iger Jahre unter dem Label `Medica Informatica´ als Sonderschau für Arztpraxis-Software startete, hat sich über die Jahre zum internationalen Trendsetter-Treffpunkt entwickelt für den generellen Blick in die Zukunft der digitalisierten Medizin. Das zeigt auch ein Blick in das diesjährige Programm des englischsprachigen Forums. Während der Laufzeit der Medica 2021 in Düsseldorf (15. bis 18. November) geht es unter anderem um:
Neuerung in diesem Jahr: Dem hybriden Veranstaltungskonzept folgend können die Expert Panels, Tech Talks und Deep Dive Sessions mit entsprechendem Ticket entweder live in Präsenz (an der Bühne des Forums in Halle 12) oder als Stream über das Branchenportal der Medica mitverfolgt werden. Wer nach Düsseldorf kommt, findet außerdem auf der angegliederten Ausstellungsfläche themenbezogene Exponate zu Projekten aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Ein aktuellerTrend in der Gesundheits-IT ist, das Anwenderverhalten zu beeinflussen. So lautet etwa das Motto des Entwicklerteams der Mika-App: »Du kannst mehr als behandelt werden. Du kannst selbst handeln.« Als erste digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) für Krebspatientinnen und Krebspatienten ist die App im Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgenommen worden – und Dr. Jan Simon Raue, Founder & MD wird in Düsseldorf zu den ersten Referenten am Montag, 15. November, gehören.
Auf Basis verhaltenstherapeutischer und neurowissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt das Digital-Health-Unternehmen aidhere Gesundheitsanwendungen wie Zanadio. Dies ist die erste App, die Ärzte für die Behandlung von starkem Übergewicht bei einem BMI von 30 bis 40 verordnen können. zanadio basiert auf den Wirkprinzipien der etablierten konservativen Adipositas-Therapie und setzt diese digital um. Auf Basis der eingegebenen Daten gibt sie Patienten personalisierte Empfehlungen. Dr. Nora Mehl, Co-Founder & Managing Director, Aidhere GmbH, wird dies erläutern.
Digital Drugs wiederum sollen mit rein softwaregenerierten medizinischen Reizen eine direkte physiologische Reaktion auslösen. Das ist eines der Themen, mit denen sich Flying Health beschäftigt. Dessen Spin Offs Dopavision und Neuraltrain entwickeln solche Digital Drugs für Kurzsichtigkeit und psychische Gesundheit und wollen damit die nächste Generation der Gesundheitsversorgung prägen. Zudem arbeitet Flying Health mit der `Schwester Euthymia Stiftung´ an der Weiterentwicklung und Umsetzung der zukunftsorientierten IT-Strategie für deren drei Klinikstandorte. Lina Behrens, Managing Director von Flying Health wird die Session moderieren, an der auch mit Monika Rimmele, Head of Digital Transformation, Siemens Healthineers, teilnimmt.
Der Dienstag, 16. November, startet mit Emotionen und deren maschineller Erkennung. Unter der Überschrift »Medical Artificial Intelligence & Robotics« geht es um »Affective Computing«, also um Systeme und Geräte, die menschliche Gefühle erkennen, interpretieren, verarbeiten und simulieren können. So entwickelt das Projekt EmmA ein mobiles Assistenzsystem, das zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz sowie bei der betrieblichen Wiedereingliederung nach einer psychischen Erkrankung genutzt werden kann. Ausgangspunkt ist eine multimodale Echtzeit-Sensoranalyse mit Hilfe von Smartphones, die physiologische und soziale Signale interpretiert. Forum-Referent ist der Leiter der entsprechenden Arbeitsgruppe Kognitive Assistenzsysteme am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Dr. Patrick Gebhard.
Das bayerische Unternehmen Audeering will sogar anhand von Audioaufnahmen erkennen, ob eine Covid-19-Erkrankung vorliegt. Es hat sich auf dem Gebiet der KI-basierten Audioanalyse einen weltweit guten Namen gemacht – vor allem mit dessen skalierbaren und schnellen Technologie, um Emotionen aus Audio-Signalen zu erkennen. Nun stellt das Unternehmen eine App zur Erkennung von Corona anhand von Audioaufnahmen zur Verfügung. Mit-Gründerin Dagmar Schuller wird in Düsseldorf referieren.
Auch an den weiteren Tagen des Forums werden Ausblicke auf Gegenwart und Zukunft der Digitalisierung im Gesundheitswesen gegeben. Das vollständige Programm finden Sie hier
(me)