Die Absorption des Strahlungsflusses ΦS ruft im Pyroelektrikum eine Temperaturänderung ΔT hervor, die im allgemeinen vom Ort im Pyroelektrikum abhängt. Diese Ortsabhängigkeit kann oft in guter Näherung vernachlässigt werden, sodass das thermische Verhalten des empfindlichen Elements in diesen Fällen durch eine einfache analoge elektrisches Ersatzschaltung (Bild 2) mit der Wärmekapazität HP = cP‘ dP AS‘ (Gleichung 3, mit dP = Dicke des empfindlichen Elements und cP´ = volumenspezifische Wärmekapazität) und dem thermischen Leitwert G zwischen dem empfindlichen Element und seiner Umgebung dargestellt wird.
Aufgrund des statistischen Charakters des Wärmeaustausches zwischen empfindlichem Element und Umgebung entsteht ein Temperaturrauschen. Deshalb ist im elektrischen Ersatzschaltbild (Bild 2) eine zusätzliche Rauschquelle enthalten (Gleichung 4).
Die Temperaturänderung ΔT führt zu einem pyroelektrischen Strom, der bei einem Kurzschluss der Elektroden des empfindlichen Elementes fließt. Unter Berücksichtigung der Definition des pyroelektrischen Koeffizienten und der thermischen Verhältnisse gemäß Bild 2 ergibt sich der pyroelektrische Strom (Gleichungen 5 bis 8, mit p = pyroelektrischer Koeffizient). Die dimensionslose Funktion TR wird komplexe normierte Stromempfindlichkeit genannt. In praxisrelevanten Modulationsfrequenzen (f = 1...1000 Hz) kann der Betrag von TR bei den meisten Sensorkonstruktionen näherungsweise 1 gesetzt werden.
Wird die einfallende Strahlung nicht moduliert (f = 0), wird kein pyroelektrischer Strom erzeugt. Der pyroelektrische Sensor ist also nicht gleichlichtempfindlich. Er benötigt eine zeitliche Modulation des einfallenden Strahlungsflusses, z. B. durch Chopperung. Der pyroelektrische Sensor ist ein AC-Sensor.
Das elektrische Ersatzschalbild des empfindlichen Elements ist in Bild 3 gezeigt. Die Eingangsgröße ist der pyroelektrische Strom gemäß Gleichung 5. Ersatzelemente sind die elektrische Kapazität (Gleichung 9), der frequenzabhängige Widerstand (Gleichung 10) und die sogenannte tanδ-Rauschquelle (Gleichung 11), die das thermische Rauschen des Elementwiderstandes rP beschreibt. Mit εr und tanδ wird die Dielektrizitätszahl bzw. der dielektrische Verlust des Pyroelektrikums beschrieben.
Bild 4 zeigt die elektrische Ersatzschaltung eines Vorverstärkers im Spannungsbetrieb. Ersatzelemente sind Eingangswiderstand reV und Eingangskapazität CeV sowie Strom- und Spannungsrauschen des Vorverstärkers.
Das thermische Rauschen des Eingangswiderstandes beschreibt die Rauschquelle (Gleichung 12). Beim Vorverstärker wird zusätzlich die Verstärkung vV berücksichtigt.