Endoskopie

Rundumsicht im Darm

23. März 2016, 10:59 Uhr | Marcel Consée
Vergleich des Fuse-Systems (oben) mit einem herkömmlichen Endoskop (unten): Bei der Untersuchung mit einem 170°-Blickfeld können versteckte Polypen übersehen werden. Das 330°-Panoramasichtfeld von Fuse bietet eine Rundumsicht und ermöglicht somit auch die Entdeckung verborgener Polypen.
© Endochoice

Endoskope bieten im Allgemeinen einen vergleichsweise engen Blickwinkel. Wenn dieser vergrößert werden kann, lassen sich eingehende Untersuchungen schneller und wirksamer durchführen.

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Am Tag vor der Darmspiegelung (Koloskopie) wird der Darm mit einem Abführmittel vollständig entleert und gesäubert. Der Patient erhält ein leichtes Beruhigungsmittel. Für die Untersuchung benutzt der Arzt ein Koloskop. Dabei handelt es sich um einen flexiblen Schlauch mit einem beweglichen Kopf und winzigen Kameras. Diese filmen alle Strukturen der Darmschleimhaut detailgenau und übertragen die Bilder auf einen Monitor. Findet der Arzt dabei Polypen, aus denen sich Darmkrebs entwickeln kann, werden diese im selben Arbeitsschritt entfernt. Insgesamt dauert der Eingriff ca. 20 bis 30 Minuten.

Mit dem 330°-Panoramasichtfeld des »Fuse«-Koloskops von EndoChoice sehen Ärzte mehr als doppelt so viel Darmschleimhaut wie mit herkömmlichen Endoskopen mit nur einer Kamera. Eine klinische Studie aus dem Jahr 2014 ergab, dass bis zu 41% der Krebsvorstufen (Polypen) mit dem begrenzten 170°-Sichtfeld herkömmlicher Endoskope unentdeckt bleiben. Im Rahmen einer internationalen Studie mit 185 Patienten wurden 69% mehr Polypen entdeckt als mit Standard-Koloskopen. Bei fünf Patienten der Studie wurde mit der Standardkoloskopie kein Hinweis auf Krebsvorstufen gefunden, obwohl bei der anschließenden Fuse-Endoskopie Polypen nachgewiesen wurden. Die Standardkoloskopie ergab also bei 6% der Patienten scheinbar unauffällige, falsch negative Befunde. Bei den Patienten, die zuerst mit dem Fuse-System untersucht wurden, ergaben sich in keinem Fall falsch negative Befunde. Eine neuere Studie mit 24 Patienten bestätigte diese Ergebnisse. Auch hier wurden mit einem herkömmlichen Koloskop mehr als die doppelte Anzahl an Polypen übersehen als mit dem Fuse®-Endoskopiesystem.


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