Marktstudie Medizintechnik

Quo vadis Medizin?

9. November 2018, 12:30 Uhr | Carsten Lehberg (Econum)
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Zukunftsbranche für agile Unternehmen

Neben den im Rahmen der Befragung erhobenen Handlungsfeldern ergeben sich aus Sicht der Autoren weitere wichtige Herausforderungen, welche sich im Rahmen der Expertengespräche herauskristallisiert haben. Dazu gehört ein künftig stärkeres Augenmerk auf die Profitabilität der einzelnen Produkte als auch des Produktportfolios insgesamt. Während die Produktkosten aufgrund des weiter zunehmenden Kostendrucks und zunehmenden Wettbewerbs asiatischer Unternehmen sicherlich heute schon Beachtung finden, werden die Kosten, die sich aus dem Umfang des Produktportfolios ergeben, häufig unterschätzt. Hier ist zunächst durch eine prozessorientierte Kostenbetrachtung Transparenz zu schaffen. Eine transparente Kostenrechnung sowie eine produktbezogene Deckungsbeitragsrechnung liefern die Basis für eine kritische Überprüfung des Produktportfolios. Damit lässt sich dem Trend eines wachsenden Produktportfolios und überproportionaler Komplexitätskosten begegnen.

Die als wichtiger Wachstumstreiber angesehene Digitalisierung erfordert nicht nur die Erschließung des technischen Wissens sondern verlangt nach neuen Organisationsformen, die eine Kultur des Wandels und der Innovation, damit aber auch einen offenen Umgang mit Fehlern, fördern.

Schließlich wird durch die genannten Entwicklungstreiber, so die Aussage aller Experten, die Konsolidierung der Branche vorangetrieben. Mittelständische Unternehmen sollten daher prüfen, wann der Schritt in eine strategische Partnerschaft, der Einstieg eines Investors oder der Verkauf der richtige Entwicklungsschritt ist. Entscheidend ist, diese Schritte rechtzeitig organisatorisch, personell und finanziell vorzubereiten.

Für die Zulieferunternehmen besteht damit die Notwendigkeit, den Dialog mit ihren Kunden zu suchen. Dies gilt vor allem im Hinblick auf die Anforderungen an die Regulatorik, da diese Ausstrahlungswirkung auf die Zulieferer hat, da die Dokumentationsanforderungen für die betroffenen Produkte sich auch auf die Zulieferteile und Komponenten beziehen. Für die Zulieferer ist es daher wichtig, diese Anforderungen für die von Ihnen gelieferten Produkte oder Produktionsanlagen genau zu kennen.

Die aktuellen Trends auf dem Medizintechnikmarkt stellen für die Unternehmen sowohl Chance als auch Risiko dar. Mit den entsprechenden Maßnahmen können die deutschen Medizintechnikunternehmen den Aufschwung der Branche weiter nutzen.

Medizintechnik-Studie: Den Puls gefühlt
Eine Kooperation der Econum Unternehmensberatung GmbH und des Vereins zur Förderung der Biotechnologie und Medizintechnik. Die Studie basiert auf einer Befragung sowie Expertengesprächen mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Branchenexperten. Die vollständige Studie finden Sie unter www.econum.de/econum-studie-den-puls-gefuehlt/ 

 

Quellen

[1] Internet-Quellen: Statistisches Bundesamt: Gesundheitsausgabenbericht 2015 (21.02.2017), https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Gesundheit/Gesundheitsausgaben/AusgabenGesundheitLangeReihePDF_2120712.pdf?__blob=publicationFile (Stand: Feb. 2018)

[2] Internet-Quellen: BVMed – Bundesverband Medizintechnologie e. V.: BVMed-Jahresbericht 2014/15 (März 2015), https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=2ahUKEwj8npq67ajdAhVF46QKHWv_DcUQFjAAegQIABAC&url=https%3A%2F%2Fwww.bvmed.de%2Fdownload%2Fbvmed-jahresbericht2015&usg=AOvVaw1-W1m1v3AIjvC9rvLOb40o (Stand: Feb. 2018)

Aufmacherbild: Designed by Creativeart/Freepik


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