Leiterplatten aus Thüringen

Platinen für die Medizin

1. Oktober 2012, 11:05 Uhr | Caspar Grote
© Jenaer Leiterplatten

Jenaer Leiterplatten: Der Name ist Programm. Seit zwanzig Jahren fertigt das Unternehmen aus Thüringen Muster, Klein- und Mittelserien nach hohen Qualitätskriterien, auch gemäß IPC-A-600, Klasse 3 - unter anderem für die Medizintechnik.

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Eigentlich reicht die Erfahrung der ehemaligen Leiterplattenproduktion aus der Forschungsabteilung im Carl-Zeiss-Kombinat sogar 38 Jahre zurück.

Seit 1974 produziert das Unternehmen in Jena vor allem Platinen kleiner und mittlerer Serien mit einem hohen Variantenmix, seit 1992 agiert es als freier Leiterplattenhersteller erfolgreich am Markt (Bild 1).

Das Typen- und Technologiespektrum reicht von 1 bis 24 Lagen - auch in Fein- und Feinstleiterschaltungen - über mehrlagige starr/flexible Boards bis hin zu Heatsink-Leiterplatten für LED-Anwendungen.

Im Dreischichtbetrieb mit 80 Mitarbeitern werden monatlich rund 4500 m² Platinenfläche produziert, das bedeutet aktuell Platz 17 in der Produktionsstatistik der deutschen Leiterplattenhersteller (Bild 2).

Bild 1: Ein Laser fräst feine Konturen aus der Leiterplatte
Bild 1: Ein Laser fräst feine Konturen aus der Leiterplatte
© Jenaer Leiterplatten

Mit Kunden aus den Bereichen Magnetresonanztherapiegeräte, Zahnmedizin- und Zahnlaborausrüstung sowie Beleuchtungslösungen für Operationssäle hat Jenaer Leiterplatten (JLP) bereits umfangreiche Erfahrung in der Medizintechnik vorzuweisen. Hier sind die technischen Ansprüche meist besonders hoch, die Sicherheit der Patienten hat oberste Priorität, und die Langlebigkeit der Elektronik muss gewährleistet sein.

Die JLP-Fertigung kann nicht nur die strengen Vorgaben der IPC-A-600, Klasse 3 für besonders sicherheitsrelevante Anwendungen einhalten, auf Kundenwunsch erfüllt das Unternehmen auch Anforderungen, die über diese strenge Norm hinausgehen. Durch kontinuierliche Investionen in Geräte und Know-how können die JLP-Mitarbeiter heute mittels einer vollautomatischen Fotostrecke mit einer Passgenauigkeit von ±5 µm belichten und unterschiedlichste Materialien auch in Multilayertechnik mit den sehr hohen Qualitätsansprüchen der Medizintechnik im eigenen Haus fertigen.

Bild 2: Platinen mit bis zu 24 Lagen fertigt JLP für die Medizintechnik
Bild 2: Platinen mit bis zu 24 Lagen fertigt JLP für die Medizintechnik
© Jenaer Leiterplatten

Ebenso gehört JLP zu den Spezialisten auf dem Gebiet der Herstellung und Messung impedanzkontrollierter Leiterplatten. Das Unternehmen fertigt schon seit über fünf Jahren impedanzkontrollierte Leiterplatten und konnte damit sein Leistungsangebot im Bereich der High-End-Leiterplatten erweitern. Schnelligkeit spielt eine wesentliche Rolle, bei sehr eiligen Aufträgen können beispielsweise einseitige Leiterplatten laut Angaben des Unternehmens in acht Stunden durch die Fertigung laufen.

Zudem arbeite man daran, durch die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten und die Optimierung der innerbetrieblichen Organisation die Standardlieferzeiten kontinuierlich zu senken. Doch gute Fertigung ist nur ein Teil des Erfolgs, mindestens so wichtig sind laut Angaben des Unternehmens Service- und Beratungsleistungen.

So werden Leiterplatten gemeinsam mit Kunden entwickelt oder weiterentwickelt, die JLP-Experten entdecken nicht selten bei der Vorverarbeitung der Fertigungsdaten Optimierungsmöglichkeiten und stimmen diese kurzfristig mit den Kunden ab. Auch Schulung und Beratung zu Themen wie IPC-Normen bietet das Unternehmen an, entweder im eigenen Haus oder direkt beim Kunden.


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