Viele Kunden bestehen heute auf einer klaren Kennzeichnung ihrer verwendeten Produkte. Einige Branchen, zum Beispiel die Medizintechnik, unterliegen dabei strengen Vorschriften. Was ist bei Kennzeichnungslösungen zu beachten?
Beim Beschaffen einer Kennzeichnungseinrichtung sollten Anwender darauf achten, dass die Kennzeichnungsmethode über die gesamte Produktlebenszeit das zu kennzeichnende Produkt eindeutig identifizieren kann. Weitere Auswahlkriterien sind die Maschinentaktzeit, die Bandbreite der Produkttypen, die zu kennzeichnende Informationsvielfalt und deren Umfang, die für das Verfahren benutzten Verbrauchsmaterialien sowie eventuell gültige Vorschriften oder Kundenvorgaben.
Kennzeichnungsangaben reichen von einer einfachen Verbindungs-ID bei Steckverbindungen bis hin zu Firmenlogos, Seriennummern auch in maschinenlesbaren Datencodes bei kostenintensiven Baugruppen, die Prüfprozesse oder andere Tests durchlaufen. Im Falle von Produktstörungen und auftretenden Garantieansprüchen lassen sich dadurch die Daten bis an den Entstehungsprozess des Herstellers und dessen Prüfprotokolle zurückverfolgen (Traceability).
Gerade für kleine Querschnitte, bei denen der Kennzeichnungsbereich aufgrund des Produktquerschnittes nicht ausreicht, sowie für eine Direktkennzeichnung schwieriger Isolationsmaterialien und bei einer immer größeren Menge an Informationen, haben sich die thermotransferbedruckte Etikettenkennzeichnung als Etikettenfahne und das Laminatetikett als Rundumkennzeichnung bewährt. Das Etikettenmaterial kann an die unterschiedlichsten Umgebungseinflüsse zum Beispiel Produktoberflächen, Witterungseinflüsse, hohe und tiefe Temperaturen sowie Sicherheitsrichtlinien zum Beispiel schwerentflammbar, schwer entfernbar usw. angepasst werden.
Das Laminatetikett als Rundumkennzeichnung kommt vorrangig dort zum Einsatz, wo sehr viele Kabel gesteckt oder geführt werden und die Etikettenfahnen den einzelnen Kabeln schwer zuzuordnen sind oder eine Beschriftung zusätzlich durch das über die Beschriftung geführte Laminatschicht, gegen mechanische Einflüsse, zum Beispiel Abrieb, geschützt werden soll.
Die Firma Design&Engineering hat eine weitere recht kompakte Baureihe an halbautomatischen Etikettenapplikationssystemen entwickelt, um wahlweise Etiketten zu bedrucken und als Fahne oder Wickeletikett auf Produkten anzubringen (siehe Bild). Der integrierte Mikrocontroller mit 7-Zoll-Touchscreen steuert den Maschinenablauf und führt den Bediener mithilfe der Bedieneroberfläche. Eine Übernahme von Daten zum Bedrucken der Etiketten sowie das Speichern der bereits gedruckten und applizierten Labels sind in der Software verankert. Durch den Einsatz von Codelese- und Autovision-Systeme lassen sich gedruckte und applizierte Codes sowie weitere relevante Merkmale, beispielsweise Positions- und Lageerkennung, prüfen. Eine Auswahl für Fahnenapplikation und zur Rundumwicklung geeigneter Etiketten für viele Produktmaterialien rundet das System ab. Diese können »just in time« über eine Mengenverwaltung direkt in die Produktion geliefert werden. Dies spart den logistischen Aufwand und Lagerplatz.
Über den Autor:
Reiner Wörtz ist Inhaber von Design&Engineering.