Biologisch wirksame Beleuchtung

Leuchtende Gesundheit

24. Juni 2015, 11:38 Uhr | Marcel Consée
Am Mittag sind im Bettenzimmer Helligkeit und kaltweiße Lichtfarben gefragt, um zu aktivieren
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Gezielt eingesetzt können unterschiedliche Lichtfarben die Genesung unterstützen.

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Abends noch am Computer sitzen oder mit dem Tablet auf der Couch surfen und dann nicht schlafen können – viele kennen das Phänomen. Gezielt eingesetzt, kann blaues Licht aber auch positiv auf den Schlaf-wach-Rhythmus wirken: Tagsüber motiviert Licht mit höheren Blauanteilen. Wird es dann abends heruntergefahren, setzt eine gesunde Müdigkeit ein. In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen kann eine biologisch wirksame Beleuchtung Schlaf und Wohlbefinden verbessern sowie die Heilung unterstützen. Wenn Patienten und Senioren hingegen zu wenig Tageslicht erhalten, gerät leicht die innere Uhr aus dem Takt – Schlafmangel, Müdigkeit und Depressionen können die Folge sein. Dem wirkt biologisch wirksames Licht effektiv und schonend entgegen, so die Brancheninitiative licht.de.

Die Basis für biologisch wirksames Licht sind moderne steuerbare Beleuchtungslösungen mit LED, mit denen sich Helligkeit und Farbtemperaturen am besten stufenlos nach dem Vorbild des Tageslichts regeln lassen. So wird am Tage helles Licht mit höheren Blauanteilen als Muntermacher eingesetzt. Mit dem Ergebnis, dass Senioren und Patienten kommunikativer und aktiver sind. Die biologisch wirksame Beleuchtung geht zum Abend hin in gedämpftes, warmweißes Licht über, das den Organismus langsam auf den bevorstehenden Schlaf vorbereitet. Im Idealfall lässt sich so auch die Vergabe von Schlafmitteln reduzieren. In jedem Fall aber beschert ein ausgeglichener Biorhythmus auch dem Personal ruhigere Nächte und entlastet die Angestellten.

Die circadiane Beleuchtung orientiert sich am 24-Stunden-Rhythmus des Menschen. Da Licht auch unterbewusst wahrgenommen wird, eignet sich biologisch wirksames Licht für normale Bettenzimmer ebenso wie für Intensivstationen und Aufwachräume. »Großflächige Decken- oder Wandleuchten sorgen dafür, dass das Licht aus dem oberen Halbraum die Augen und damit die Fotorezeptoren im unteren Bereich der Netzhaut erreicht«, erklärt Dr. Jürgen Waldorf, Geschäftsführer licht.de.

Ein durchdachtes Beleuchtungskonzept verbessert die Lebensqualität, unterstützt die Genesung und gibt vor allem Sicherheit – gerade wenn die Beweglichkeit eingeschränkt ist. Mit dem Alter nehmen Sehkraft und Sehschärfe ab. Senioren sind somit besonders gefährdet, zu stolpern oder zu stürzen. Eine elektronische Steuerung lässt sich unkompliziert auf die hier nötigen, höheren Beleuchtungsstärken programmieren.

»Aber auch andere funktionale Aspekte spielen eine Rolle: Beispielsweise wird für Untersuchungen und Notfälle ein funktionales, blendfreies Licht benötigt. Daher muss die Lichtanlage auch individuell und vor allem einfach bedienbar sein«, betont Dr. Waldorf.


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