Studie zu RFID-Schaltschränken

Funkende Medikamente

22. Juni 2015, 9:32 Uhr | Marcel Consée
Shruthi Parakkal ist bei Frost&Sullivan für die verschiedenen Themen rund um Tele-Health in Europa zuständig
© Frost&Sullivan

RFIS findet schnell Einzug in das Gesundheitswesen und die Pharmaindustrie, vor allem bei der Nachverfolgung von Gütern, Lieferketten- und Bestandsverwaltung. Dafür gibt es gute Gründe.

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Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan werden die Absatzzahlen im Markt für »intelligente« RFID-Schaltschränke im Gesundheitswesen in den nächsten drei bis fünf Jahren voraussichtlich an Dynamik gewinnen. Führende Märkte werden Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien sein. Dieser Markt wird insbesondere von der Nachfrage nach einer Bestandsverwaltung angetrieben, die den Verlust bzw. das Verlegen von medizinischen Geräten, Lieferungen oder Medikamenten reduzieren, die Anzahl von Störfällen minimieren und die Patientensicherheit verbessern kann.

»Die niedrigen Infrastrukturkosten und schnellen Gewinne, die bei intelligenten RFID-Schaltschränken zu verzeichnen sind, fördern ihren Einsatz in Krankenhäusern,« sagt Frost & Sullivan Healthcare Research Analystin, Frau Shruthi Parakkal. »Endnutzer bevorzugen innovative RFID-Schaltschränke mit kosteneffizienter Architektur, die Redundanzen, wie etwa mehrere Pfade ausschließen und Störfälle reduzieren«.

Unerprobte Geschäftsmodelle und Widerstände gegen Veränderungen des Status Quo sind wichtige Faktoren, welche die Investitionen in intelligente RFID-Schaltschranksysteme hemmen. Da die Länder je nach Verfügbarkeit ihrer Frequenzspektren und Bandbreiten die Frequenzen für RFID festlegen, müssen sich RFID-Gerätehersteller zudem der Herausforderung stellen, Lösungen zu entwickeln, die über verschiedene Regionen hinweg kompatibel sind.

Ferner könnte die fehlende langfristige Vision zur Entwicklung der RFID-Anwendung seitens der politischen Entscheidungsträger, Anbieter und Nutzer den Ausbau dieser vielversprechenden Technologie zum Stillstand bringen. Um den Weg für große Implementierungen zu ebnen, müssen sich die Anbieter auf technische Funktionalitäten, wie etwa Reichweite von unterbrechungsfreier RFID, Automatisierung und integrierte Analytik, konzentrieren.

»Virtuelle Verwaltung und Managed Services, die auch das Mindestkapital und die allgemeinen Geschäftskosten einschließen, werden sich langfristig gegen den endgültigen Kauf von Schaltschränken behaupten«, schließt Frau Parakkal. »RFID-Schaltschränke mit Cloud-basierter integrierter Analytik, auf die man über Web-Anwendungen zugreifen kann, werden immer beliebter und dieser Trend wird durch das Internet der Dinge und die Nahfeldkommunikation unterstützt.«

Die anhaltende und zunehmende Bestätigung des technologischen Potenzials, die Ergebnisse und Effizienz in einer medizinischen Umgebung zu verbessern, hält den Markt für intelligente RFID-Schaltschränke auf dem Weg in Richtung schnelles Wachstum.

Die Studie »Market Opportunity for RFID Smart Cabinet Systems in Healthcare« (MAC5-54) ist Teil des Growth Partnership Service Programms Connected Health. Die Studie untersucht RFID-Schaltschränke, die Geräte, Ausstattung und medizinische Güter im Gesundheitswesen verfolgen. Analysiert wurden technologische Fortschritte und es werden Geschäftsmodelle der wichtigsten Marktteilnehmer vorgestellt. Die Studie berücksichtigt zudem die Akzeptanz von RFID-Schaltschränken und diskutiert den Markt beeinflussende Faktoren.


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