Ein WLAN-Netzwerk basiert beispielsweise auf einem zentralen Knoten (Router) über den der gesamte Datenverkehr läuft. Wenn der Router nicht verfügbar ist, ist das gesamte Netzwerk nicht mehr verfügbar.
Im Gegensatz dazu verwendet Bluetooth Mesh für den Versand von Nachrichten eine Technik, die als kontrollierte Nachrichtenflut (Managed Flooding) bezeichnet werden kann. Dabei werden Nachrichten, die von einem Knoten veröffentlicht werden, nicht direkt zu einem oder mehreren spezifizierten Knoten geleitet. Vielmehr empfangen alle Knoten alle Nachrichten von Knoten, die sich in ihrem direkten Empfangsbereich befinden, und leiten diese weiter, falls sie als Relais-Knoten konfiguriert sind. Über die Relaisfunktion wird die empfangene Nachricht weitergesendet, sodass auch andere Knoten, die weiter vom Ursprungsknoten entfernt sind, die Nachricht empfangen können.
Eine wichtige Konsequenz dieser Nachrichtenflut-Technik ist, dass Nachrichten im Netzwerk ihre Ziele über mehrere Pfade erreichen. Dies steigert die Zuverlässigkeit der Datenübertragung im Netzwerk deutlich und ist der Hauptgrund für die Entscheidung, bei der Entwicklung von Bluetooth Mesh auf den Flutansatz statt auf Routing zu setzen.
Bei Bluetooth Mesh handelt es sich um Bluetooth – und doch ist es etwas ganz anderes. Bluetooth Mesh ist eine Netzwerktechnik, mit dem Geräte in einer neuen Netzwerkstruktur auf völlig neue Weise per Funk kommunizieren können. Es ist es aber vor allem Bluetooth, das diese Low-Power-Funknetzwerktechnik für ganz neue Anwendungsfälle und Branchen interessant macht. hs
Literatur
[1] Woolley, M.: Bluetooth mesh networking. Bluetooth SIG, www.bluetooth.com/what-is-bluetooth-technology/how-it-works/le-mesh/mesh-tech.
[2] Mesh Networking Specifications. Bluetooth SIG, www.bluetooth.com/specifications/mesh-specifications.