Entwicklern wird empfohlen, die Eigenschaften der Batterie zu überprüfen, ob sie den Herstellerspezifikationen entspricht. Einige der für diese Aufgabe nützlichen Geräte sind ein Digitalmultimeter (DMM), ein Oszilloskop mit einer Stromsonde, ein Gleichstromanalysator, eine präzise Quelle (SMU, Source Measure Unit) und ein Leistungsanalysator zur Erfassung des vom Gerät aufgenommenen Stromverlaufs.
In der Tabelle sind zum Vergleich die Eigenschaften häufig verwendeter elektrochemischer Zellen für IoT-Anwendungen mit geringer Stromaufnahme gelistet. Diese wichtigen Parameter sollten bei der Auswahl berücksichtigt werden.
Zur schnellen Berechnung der Batterielebensdauer hat Semtech die Schritte und Formeln zusammengefasst – siehe Kasten: Berechnung von Batterielebensdauer und Kapazität.
Beispiel für die Batterieauswahl
Basierend auf den zuvor erläuterten Informationen folgt nun beispielhaft die Batterieauswahl für eine Sensoranwendung: den Tür- und Fenstersensor von Tabs, TBDW100-915 [3].
Die wesentlichen Parameter für die Wahl der Batterie sind:
Für die Funkübertragung wird LoRa eingesetzt, basierend auf der Sensorfunktion lässt sich nun die Stromaufnahme pro Stunde bei aktivem Gerät berechnen.
Die Parameter der LoRa-Funkkommunikation können konservativ geschätzt werden: Nutzlast = 8 Byte, Spreizfaktor SF = 10 und Bandbreite b = 125 kHz.
Basierend auf der Spezifikation des Transceiver-ICs SX12xx ergibt sich:
Werden diese Werte für die Batterieberechnung (siehe Kasten: Berechnung von Batterielebensdauer und Kapazität) verwendet, ergibt sich eine erforderliche minimale Batteriekapazität zu 1200 mAh.
Basierend auf den in diesem Beispiel gesammelten Informationen lassen sich nun die wichtigsten Anforderungen für die Batteriewahl definieren:
Mit diesen wesentlichen Anforderungen lassen sich die Eigenschaften verfügbarer Batterien mit den Batterieanforderungen vergleichen und die richtige Batterie auswählen. Für das obige Beispiel wurde demnach eine Batterie mit 3,6 V; ½AA; Li-SOCI2; 1200 mAh ausgewählt, die alle Anforderungen erfüllt.
Unabhängig davon, ob bei der Wahl eines elektrochemischen Energiespeichers Primär- oder Sekundärzellen in Betracht gezogen werden, steht der Entwickler vor einer Vielzahl von Modellen.
Daher kann die Wahl der richtigen Batterie nicht auf exakte Wissenschaft reduziert werden. Nur selten erfüllt ein Batteriesystem alle Anforderungen für eine bestimmte Anwendung. Folglich beinhaltet der Auswahlprozess meist Kompromisse zwischen den Batterieanforderungen und -eigenschaften.
Die beschriebenen Schritte zur Wahl einer Batterie können Entwickler die Arbeit erleichtern:
Mit diesen drei Schritten lässt sich dann der erforderliche Kompromiss für die richtige Batterie finden.
Literatur
[1] Lithium Ion NCR18650B. Panasonic, Datenblatt, 2012, https://www.batteryspace.com/prod-specs/NCR18650B.pdf.
[2] Battery University. A freeeducational website, sponsored by Cadex Electronics Inc., https://batteryuniversity.com.
[3] Door & Window Sensor. TrackNet Inc, Reference Manual TBDW100-915 TBDW100-868, 2017.
[4] Calculate battery life. Semtech, Developer Portal, https://lora-developers.semtech.com/library/tech-papers-and-guides/the-book/calculate-battery-life#.
Die Autoren
Srinivas Naik
ist ein HF-Applikationsingenieur bei Semtech für Funk- und HF-ICs (LoRa und FSK) für den Einsatz in IoT-Anwendungen.
Vor seiner Tätigkeit bei Semtech arbeitete er bei der Broadcom Corporation. Naik hat einen Master-Abschluss in Elektrotechnik von der University of Texas, Dallas, USA.
snaik@semtech.com
Steven Jillings
ist leitender HF-Ingenieur im Bereich für Funk- und Sensor-ICs von Semtech. Er hat über 20 Jahre Erfahrung in der Elektronikentwicklung und war bei verschiedenen Unternehmen wie Phillips und Advantra tätig.
sjillings@semtech.com