Selbstständigkeit und technologische Portfolioerweiterungen

Das erste Jahr Lantiq

13. Dezember 2010, 9:46 Uhr | Manne Kreuzer
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Das erste Jahr Lantiq

Neben der Carrier-Seite bedient Lantiq auch Home-Gateways. Was bestimmt dort die Entwicklung?

Eine Geschichte die sich im letzen Jahr ergeben hat, ist das iPhone bzw. Smartphone. Es gibt zwar Leute die glauben, dass am Ende alles Wireless ist, die wissen aber nicht, dass das Spektrum in der Luft ganz große Mangelware ist, das man leider nicht duplizieren kann. Das Schöne an Smartphones ist, dass sie sich bequemer als jedes andere Gerät mit Wireles-LANs verbinden lassen. Der Anwender merkt oftmals gar nicht, dass er über das WLAN und den DSL-Router in Breitbandnetzen unterwegs ist - das treibt den Off-Load-Gedanken voran, was uns auch auf der Carrier-Seite hilft.

Dann spielen Ihnen also auch Unterhaltungselektronikgeräte wie Blu-ray-Player oder Fernsehgeräte, die mit dem Internet verbunden sind, in die Hände?

Genau so ist es! Damit man all das machen kann, braucht man das Home-Networking. Jetzt nimmt man Wi-Fi, weil es mittlerweile relativ gut etabliert ist. In naher Zukunft wird es eine wunderbar standardisierte Powerline-Kommunikation geben. Was liegt dann näher, als in fast allen Geräten im Haushalt einen Chip in der Nähe des Netzteils zu integrieren, der dann den Zugang zum Heimnetzwerk ermöglicht - über das Gateway sind dann Fernwartung, Updates, Content-Anzeigen per Internet machbar. Wir glauben, dass in diesem Bereich in den nächsten zwei bis fünf Jahren ganz viel passieren wird.

Kommt jetzt eine Powerline-Produktoffensive von Lantiq?

Die Mitarbeiter unserer zweiten Akquisition haben sich mit diesen Technologien beschäftigt. Wir haben uns federführend in der ITU eingebracht und an G.hn gearbeitet, dem Wireline-Home-Networking-Standard, der entweder über Powerline, Koax- oder Telefonkabel immer mit dem gleichen Standard arbeiten kann. Da haben wir die Arbeit ganz klar fortgeführt und werden in naher Zukunft ein entsprechendes Produkt vorstellen. Rückblickend über das Jahr hinweg hat sich dabei herausgestellt, dass das interessanteste der drei Medien wohl Powerline ist, weil alle Geräte die nicht mobil sind, am Stromnetz hängen.

Dann ist also der nächste Schritt, neue Kundengruppen anzusprechen.

Ja, in der Tat! Zu einem gewissen Teil ermöglicht dies schon die GPON-Initiative - obwohl viele bestehende Kunden schon aktiv sind, aber da kommt sicherlich noch der eine oder andere neue Kunde hinzu. Aber speziell das Home-Networking erlaubt den Sprung aus dem Gateway in den Client hinein, z.B. dem Fernsehgerät. Das ist ein Kundenkreis, den wir uns jetzt erschließen wollen. 100 Mio. Einheiten sind so eine magische Grenze, bei der viele Technologien in die Sättigung gehen - so eine Thematik kann allerdings nennenswert darüber liegen.

Ihr Fazit zum ersten Jahr?

Ich glaube, wir haben zu Anfang die Weichen richtig gestellt und setzen momentan die Dinge um, die wir angeschoben haben. Wir haben sicherlich noch viel zu tun, beispielsweise die Firma noch bekannter zu machen - jetzt kennt man uns nur in den Insider-Kreisen, die mit der Technologie zu tun haben. Wir wollen mit attraktivem Wachstum unsere Position weiter ausbauen - und dazu wird uns in den nächsten Monaten und Quartalen sicherlich noch einiges einfallen. Klar, für Wachstum sind immer Produkte wichtig - im letzten Quartal haben wir vier große, neue Produktfamilien angekündigt. Da ist relativ viel passiert in den letzten paar Monaten, und jetzt gilt es, das alles umzusetzen in Kundendesigns, Ramp-up und so weiter.

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