»Alternativ« steht für kostengünstig. »Das können zweistündige Lunch-Trainings während einer ausgedehnten Mittagspause sein oder auch DVD-Trainings«, schildert die Headhunterin die buntesten Ideen und spart dabei nicht mit Sarkasmus: »Das kann der Mitarbeiter ja in Ruhe zu Hause am Wochenende machen. « Das freilich ist nur sehr begrenzt möglich, und wenn es um neue technische Inhalte geht, schon mal gar nicht. Dass gerade in der Elektronikbranche beim Stichwort Qualifizierung zuallererst an technische Weiterbildung gedacht wird, wundert nicht: Innovative Technik hat’s gegeben, nachhinkende Technik wird’s nehmen.
Ausgelagerte Trainingsbereiche drängen auf den Weiterbildungsmarkt
Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) gibt es in Deutschland rund 17000 Weiterbildungsanbieter, davon gut 40 Prozent für berufliche Weiterbildung. Mehr als zwei Drittel davon dürften Einzelkämpfer sein. Das Marktvolumen für berufliche Weiterbildung betrug 2007 etwa 11 Milliarden Euro, schätzen die Marktbeobachter von Lünendonk. Darin seien alle Ausgaben enthalten: u.a. Gebühren für Seminare, Lehrgänge, Foren, Workshops, Kongresse, Honorare für Trainer und Berater, Ausgaben für Lernmaterialien, E-Learning-Programme sowie Raummieten.
Für 2008 wird ein Zuwachs in ähnlicher Größenordnung erwartet, die Prognosen für die Folgejahre sinken allerdings leicht. Die 20 größten Unternehmen (siehe Tabelle) sind nach einer Schätzung von Lünendonk 2007 um durchschnittlich 11 Prozent gewachsen (2006: plus 8 Prozent, 2005: kleiner 1 Prozent).
Neben privaten Weiterbildungsinstituten, wirtschafts – und gewerkschaftsnahen Einrichtungen, TÜV und Dekra spielen die ausgelagerten Trainingsorganisationen großer Unternehmen eine zunehmend wichtige Rolle ( u.a. Volkswagen, Telekom, DB, SAP, IBM, Audi, Lufthansa) »Zwar richten sich ihre Aktivitäten vorrangig an konzerninterne Kunden«, sagt Thomas Lünendonk, »jedoch werden sie als Anbieter am Drittmarkt immer spürbarer. Vor allem deshalb, weil große Teile des Trainingsbedarfs in diesen Konzernen den freuen Anbietern am Markt verschlossen bleibt.«