Arbeitsmarkt

»Personalbeschaffung kostet immer mehr als Weiterbildung«

12. September 2008, 11:40 Uhr | Christine Demmer, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Erhebliche Chancen bleiben ungenutzt

»Ingenieure haben auf www.jobstairs.de sogar einen eigenen Channel, der alle aktuellen Stellenangebote übersichtlich darstellt«, berichtet er. Doch das reiche nicht: »Nicht nur das Recruiting, sondern auch die Personalentwicklung der Unternehmen ist gefordert. Individuelle Laufbahn- und Nachwuchsfördermodelle und Investitionen in die berufliche Entwicklung langjähriger Mitarbeiter machen Unternehmen für Bewerber attraktiv.«

Wobei eine aktuelle Unternehmensbefragung der Haufe Mediengruppe zeigt, dass der Fachkräftemangel vorwiegend ein Problem des Mittelstands ist. 75 Prozent von 324 befragten Unternehmen sehen in ihrer mittelständischen Struktur ein besonderes Hindernis beim Kampf um die knapper werdenden Talente. Auch andere Minuspunkte scheinen ebenfalls vor allem auf Mittelständler oder kleinere Unternehmen zuzutreffen: beispielsweise das Fehlen von differenzierten Karrieremöglichkeiten, der ländliche Standort oder ein geringer Bekanntheitsgrad.

Erhebliche Chancen bleiben ungenutzt

Allerdings zeigt die gleiche Studie auch, dass erhebliche Chancen ungenutzt bleiben. Zwar ist es richtig, dass heutzutage Bewerber, die alle Anforderungen erfüllen, nicht mehr reihenweise an die Tür klopfen. Mit einer flexiblen Rekrutierungspraxis, Personalbindungsmaßnahmen, strategischer Personalentwicklung und gezielten Weiterbildungsangeboten lässt sich dennoch mancher Engpass überwinden. Besonders aufmerksam hören die Kunden von zbw-Chefin Mohr deshalb zu, wenn es darum geht, wie sich die vorhandenen Mitarbeiterpotenziale besser erschließen lassen.

»Augenblicklich stark gefragt sind Maßnahmen wie ›Mitarbeitergespräche führen‹ und ’Wie stelle ich Kompetenzen bei meinen Mitarbeitern fest?’«, erklärt die Bildungsfrau und schließt daraus auf eine deutlich erhöhte Nervosität bei ihrer Klientel. Die Ursache dafür kennt sie auch: »Na klar, der Fachkräftemangel schlägt jetzt voll durch.« Problem erkannt, Problem gebannt, könnte man sagen, aber nichts da: Längst nicht überall schnellen die Weiterbildungsbudgets in die Höhe. Besorgt registriert man beim EDA-Spezialisten Doulos in Hannover, dass gerade die großen Kundenunternehmen noch keine Anstalten machen, die Spendierhosen aufzuknöpfen.

 


  1. »Personalbeschaffung kostet immer mehr als Weiterbildung«
  2. Erhebliche Chancen bleiben ungenutzt
  3. Investitionsbereitschaft ist wichtiges Kriterium
  4. Ausgelagerte Trainingsbereiche drängen auf den Weiterbildungsmarkt

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