European Startup Report 2017

Wie geht es Europas Gründerszene?

9. November 2017, 17:21 Uhr | Christina Deinhardt
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Arbeitsbedingungen der Startups

Wer auf das große Geld hofft, könnte in einigen Startups an der falschen Adresse sein. 22 Prozent der befragten Startup-Mitarbeiter verdienen weniger als 25.000 Euro im Jahr – das jährliche Brutto-Gehalt liegt bei 41.510 Euro. Das Einkommen liegt zwar rund 7 Prozent unter dem von Statista berechneten Wert des bundesweiten Durchschnitts, jedoch 5 Prozent über dem der Umfrageteilnehmer aus Startups aller vier Länder.

Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit aller Umfrage-Teilnehmer liegt bei 45 Stunden. Dagegen liegt der gesamtdeutsche Durchschnitt laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes bei 41 Stunden. 53 Prozent der befragten Angestellten arbeiten zwischen 40 und 49 Stunden pro Woche. Die mittlere länderübergreifende Wochenarbeitszeit liegt mit 46 Stunden noch höher. Viele Jungunternehmen gleichen die Mehrarbeit allerdings mit Flexibilität aus: 89 Prozent werben in ihren Stellenausschreibungen mit flexible Arbeitszeiten – die beliebteste Zusatzleistung, vor Freigetränken und -speisen (86 Prozent) sowie Mitarbeiterveranstaltungen (78 Prozent).

Gleichberechtigung in der Gründerszene

Laut der Umfrage ist jede dritte Geschäftsführung von einer Frau besetzt. Positionen, die Personalverantwortung aufweisen, werden sogar zu 79 Prozent von Frauen ausgeübt, doch nimmt der Frauenanteil deutlich ab, sobald zur Personal- auch Budgetverantwortung hinzukommt (47 Prozent).

Allerdings liegt dieser mit 31 Prozent über dem länderübergreifenden Durchschnitt. Obwohl der Frauenanteil in Führungspositionen relativ hoch ist, zeigt sich in den Startups eine geschlechtsspezifische Lohnlücke von rund 11 Prozent: Die befragten Frauen verdienen im Durchschnitt 40.087 Euro, ihre männlichen Kollegen 44.309 Euro.

Diskriminierung am Arbeitsplatz

Rund einem Fünftel aller befragten Angestellten in deutschen Startups wurden bereits diskriminiert. Bei 68 Prozent davon handelt es sich um Sexismus, allen voran waren 80 Prozent der Betroffenen sexistischen Witzen ausgesetzt. Immerhin 40 Prozent gaben an, Opfer von nicht einvernehmlichen Körperkontakt gewesen zu sein.


  1. Wie geht es Europas Gründerszene?
  2. Arbeitsbedingungen der Startups

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!