„Gibt es noch einen besseren Job für mich?“ fragen sich viele Menschen gerade in der Lebensmitte. „Der Gedanke an einen Job- und sogar Berufswechsel liegt dann nahe“, so Karriereexperte und Coach Sascha Schmidt, Autor des neu erschienenen Buches „Ganzheitliche Karriereplanung“. Doch Vorsicht: Nicht immer ist dieser Schritt auch die beste Lösung.
„Nicht selten ist der Beruf der Buhmann für etwas anderes, was im Leben fehlt“, sagt Schmidt. Oft genügen kleine Veränderungen, um mehr Zufriedenheit zu erleben. „Dies kann zum Beispiel die Beschäftigung mit einem neuen Hobby sein, ein Ehrenamt oder Sport“, so Schmidt.
„Entscheidend ist eine ganzheitliche Betrachtung der Berufs- und Lebenssituation.“ Sind Sie reif für einen Jobwechsel oder sind andere Veränderungen wichtiger, um die Zufriedenheit im Job wiederherzustellen? Im Folgenden hat Karriereexperte Sascha Schmidt, die wichtigsten Tipps zusammengestellt:
1.Stellen Sie sich selbst die richtigen Fragen!
Hier einige Beispiele:
Ziehen Sie ein Fazit!
2. Analysieren Sie Ihre Ressourcen
Dieses Modell geht davon aus, dass Zufriedenheit im Leben auf fünf Säulen steht: Neben der beruflichen Tätigkeit ist das der Körper (also auch Bewegung!), das soziale Netzwerk (also auch Partner, Kontakte, Freunde), das Wertesystem (also Sinn, eventuell auch in einem Ehrenamt oder Hobby zu finden) und die materielle Sicherheit (angemessener Verdienst).
Malen Sie diese Säulen auf einen Zettel und schreiben Sie in jede Säule, zu wie viel Prozent sie erfüllt ist. Hat der Beruf wirklich so niedrige Punktzahlen oder sind die anderen Säulen unausgefüllt? Wenn das Letztere zutrifft: Wie und womit können Sie die anderen Säulen füllen?
3. Finden Sie heraus, was Sie antreibt.
Was sind Ihre Motivatoren und Treiber? Auf den ersten Blick scheint es oft das Geld zu sein oder die Anerkennung. Stellen Sie sich Ihr Leben einmal vor, wenn Sie mehr verdienen würden – wäre es wirklich besser?
Und Anerkennung: Fragen Sie sich einmal, ob Sie sich selbst auch Anerkennung geben können oder ob Sie letztendlich nur Bestätigung von außen suchen oder vielleicht sogar erzwingen wollen. Suchen Sie sich dann etwas, was Sie aus sich heraus machen, nur weil es Ihnen Spaß macht, z.B. Malen, Tanzen, Unterrichten.
Wenn sich andere Aktivitäten unmittelbar positiv auf Ihren derzeitigen Job auswirken, ist ein Jobwechsel vielleicht gar nicht nötig.
4. Analysieren Sie, warum Sie sich für den derzeitigen Beruf entschieden haben.
Was waren Ihre frühesten beruflichen Träume? Was zeigt sich darin? Wie wäre Ihr Leben verlaufen, wenn Sie etwas anderes gemacht hätten. Stellen Sie sich das vor.
Wie fühlt es sich an? Würden Sie, um den Berufswunsch doch noch zu realisieren, Opfer bringen, z.B. viel Geld in eine Weiterbildung investieren oder neue Kontakte aufbauen? Wenn Sie diese Frage mit „Nein“ beantworten, sind Sie (noch) nicht reif für eine große Veränderung. Fragen Sie, was Sie im Kleinen tun können, z.B. innerhalb des Unternehmens.
Karriereberater und Job-Coach Sascha Schmidt richtet sich mit seinem Buch „Ganzheitliche Karriereplanung. an Menschen mit beruflichen Veränderungswünschen. Schmidt beschreibt alle Schritte von der Entscheidung für oder gegen einen Wechsel über die Suche nach einem neuen Berufsziel, die Profilschärfung bis hin zum Modellieren einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Das Buch ist erschienen im Gerhard-Hess-Verlag, ISBN 978-3-87336-936-8 und kostet EUR 14,80.