Studie

Vier-Tage-Woche wird zum Wechselgrund

27. Juni 2023, 10:35 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Die Vier-Tage-Woche wird zum Wechselgrund für viele Fachkräfte. Das ist eines der Ergebnisse einer Untersuchung namens »Jobwechsel-Kompass«, den die Königsteiner Gruppe quartalsweise mit der Online-Jobbörse stellenanzeigen.de erhebt.

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Der Studie zufolge suchen 42 % der Befragten, die offen für einen Wechsel sind, gezielt nach Arbeitgebern, die eine Viertagewoche anbieten. 81 % der Wechselwilligen würden generell gerne in diesem Arbeitszeitmodell arbeiten. Zum Vergleich: Die derzeit weniger wechselwilligen Beschäftigten sind zu einem Anteil von 68 % daran interessiert.

Mehr als drei Viertel (77 %) der wechselwilligen Kandidaten finden Arbeitgeber, die in ihren Stellenanzeigen oder auf ihren Karrierewebseiten auf eine Viertagewoche verweisen, attraktiver als andere Unternehmen, die offene Stellen besetzen möchten.

Insgesamt ist die Wechselbereitschaft im zweiten Quartal um 4 % auf aktuell 32 % angestiegen. Besonders stark auf Jobsuche sind junge Menschen mit wenig Berufserfahrung. Bei ihnen stieg das Interesse im Vergleich zum Beginn des Jahres um 5 % auf 47 %.

Doch nur 38 % der potenziellen Jobwechsler würden zugunsten einer Viertagewoche auf Gehalt verzichten bzw. akzeptieren, in diesem Fall auch nur für vier Tage bezahlt zu werden ((35 %). Aktuell arbeiten 15 % aller Befragten tatsächlich in einer Vier-Tage-Woche. Insgesamt gehen 60 % davon aus, dass diese irgendwann die heutige Fünf-Tage-Woche ersetzen wird.

„Derartige Ansprüche an die Arbeitswelt (…) sind allerdings nur deshalb möglich, weil wir mehr freie Stellen als Kandidaten haben“, sagt Nils Wagener, Geschäftsführer bei Königsteiner, zu den Ergebnissen der Umfrage.

Die allgemeine Wechselstimmung auf dem deutschen Arbeitsmarkt nimmt gemäß der Untersuchung derzeit noch einmal mehr Fahrt auf als im Vergleich zum vorherigen Quartalen.

Neben jungen Menschen zeigen sich vor allem Beschäftigte mit akademischer Ausbildung zunehmend offen für eine neue berufliche Herausforderung (von 29 % auf 38 %). Auf dem gewerblichen Blue-Collar-Arbeitsmarkt stieg der Anteil dagegen nur moderat von 28 % auf 30 %.

Für die aktuelle Ausgabe des Jobwechsel-Kompass wurden bundesweit 1.075 Beschäftigte befragt.


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