Bewerbung

Social Media beeinflusst die Jobchancen

4. Januar 2023, 13:02 Uhr | Corinne Schindlbeck
Social Media Übersicht
Ein Blick auf die öffentlich zugänglichen Online-Profile gehört heute für Personaler dazu, wenn es um die Kandidatenauswahl geht.
© WEKA Fachmedien

Der eigene Auftritt in sozialen Netzwerken kann Türöffner oder Hindernis bei der Jobsuche sein. Jedes sechste Unternehmen (16 Prozent) hat schon einmal Bewerber wegen ihres Social-Media-Profils eingestellt. Aber knapp jedes Fünfte (19 Prozent) hat auch schon einmal Kandidaten deshalb aussortiert.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 854 Unternehmen aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Unternehmen versuchen sich von ihren künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein möglichst umfassendes Bild zu machen. Dazu gehört heute für viele auch ein Blick auf die öffentlich zugänglichen Online-Profile“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Der Auftritt in sozialen Netzwerken verrät häufig mehr über einen Menschen als Bewerbungsschreiben oder Zeugnisse.“

Viele Unternehmen suchen Kandidatinnen und Kandidaten für offene Stellen inzwischen gezielt auf Social Media oder in Business-Netzwerken. Dieses sogenannte Active Sourcing nutzt jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent), vor einem Jahr waren es erst 12 Prozent. Insbesondere bei den größeren Unternehmen gehört Active Sourcing heute zum Standard. 40 Prozent der Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten sucht gezielt in sozialen Netzwerken, bei größeren Arbeitgebern ab 250 Beschäftigten sind es sogar fast drei Viertel (72 Prozent).

Fokus liegt auf fachlicher Qualifikation – aber auch Hobbys und Politik spielen eine Rolle

Fast alle Unternehmen (97 Prozent), die auf Active Sourcing  setzen, sehen sich dabei auf beruflich ausgerichteten Netzwerken um wie Xing oder LinkedIn, das morgen vor 20 Jahren gegründet wurde . Rund jedes zweite Unternehmen (52 Prozent) schaut aber auch auf andere soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, Instagram oder Youtube.  Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei die fachliche Qualifikation (98 Prozent) sowie Äußerungen zum eigenen Unternehmen oder zu Wettbewerbern (94 Prozent). Zudem interessieren die Stationen im Lebenslauf (88 Prozent) sowie ganz allgemein Äußerungen zu Fachthemen (76 Prozent). 4 von 10 Unternehmen achten auf die Qualität der Kontakte (44 Prozent), die Anzahl der Kontakte spielt dagegen nur für 14 Prozent eine Rolle. Jeweils rund ein Drittel schaut sich Hobbys und private Aktivitäten (37 Prozent) sowie Fotos (35 Prozent) an. Rund jedes vierte Unternehmen (23 Prozent) will sich so auch ein Bild über die politischen Ansichten der Bewerberinnen und Bewerber machen.

 


Das könnte Sie auch interessieren

Verwandte Artikel

BITKOM e. V.

MuT-Job