Ingenieure haben in der Photovoltaikbranche also hervorragende Aussichten. Mindestens Halbleiter-Erfahrung sollten sie allerdings mitbringen, sagt Personalberaterin Dr. Christina Höfner von PSD Group, »am besten schon im Solarbereich.« Daneben stellt die junge Branche etliche Ansprüche an ihre Mitarbeiter: Da sich die meisten Player noch in einer Start-up-Phase befinden, sind Entrepreneur-Denken und Flexibilität unabdingbar, berichtet Höfner. »Auch Schaffensfreude, Begeisterungsfähigkeit, Eigeninitiative, die Fähigkeit des »Über-den-Tellerrand-Schauens« und Verantwortungsgefühl für die Firma sind nötige Eigenschaften.« Technisches Wissen allein genügt nicht. »Wenn die Persönlichkeit nicht passt, kommt es zu keiner Einstellung, da sie ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Unternehmens ist«, weiß die Beraterin. Ebenso selbstverständlich sei gutes Englisch, da der Markt sehr international ist.
Die meisten Solar-Start-ups haben sich in Ostdeutschland angesiedelt – der Standortförderprogramme wegen. Das hat Auswirkungen auf den Verdienst: »Da die Lebenshaltungskosten in Ostdeutschland niedrig sind, können Kandidaten mit keiner bzw. keiner großen Steigerung ihres Gehalts rechnen – manchmal müssen sie sogar Einschnitte in Kauf nehmen.« Allerdings werde das bei höheren Positionen meist mit Firmenanteilen kompensiert.
Die Photovoltaikbranche ist eines der Lieblingskinder von Risikokapitalgebern, an Turbo-Starter Q-Cells beispielsweise war Apax sehr erfolgreich beteiligt. Da Investoren in überschaubarer Zeit in der Regel einen Ausstieg aus dem Unternehmen planen – etwa durch einen Börsengang oder durch einen Verkauf, ist der Erfolgsdruck auf den einzelnen Mitarbeiter nicht gerade gering. »Überdurchschnittliches Wachstum« ist gefordert. Genauso groß sind dafür aber auch die Chancen, vor allem, wenn man Firmenanteile erhalten hat. Auch das Aufstiegspotenzial ist entsprechend groß.