WomeninTech - Wir zeigen die inspirierenden 'Role Models' aus der Elektronik

24. März 2021, 33 Bilder
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© Yvonne Mattisseck/NCAB Group

Yvonne Mattisseck, Key Account Managerin bei der NCAB Group

„Mama, hast Du die Leiterplatte gemacht?“ - Ein Satz meiner beiden Söhne, wenn sie zur technischen Analyse wieder mal eines der gängigen, meist lauten Spielzeuge auf dem Wohnzimmertisch zerlegt hatten.

Ursprünglich betriebswirtschaftlich orientiert, bin ich vor 21 Jahren eher quer in die Elektronik eingestiegen und seitdem geblieben. Angefangen in einer Leiterplattenfertigung, weiter mit ersten Kontakten in Richtung Asien bis heute - weil der Löwenanteil aller Elektronik mittlerweile nur noch aus Fernost bezogen wird.

Inzwischen betreue ich bei der NCAB Kunden aller Elektronikbranchen und erarbeite mit ihnen Lösungen, wie die Leiterplatte zum Gesamterfolg vieler elektronischer Baugruppen und Systeme beitragen kann.

Das Wunderbare an meinem Job ist es jeden Tag aufs Neue Spaß an der Arbeit zu haben. Es sind vor allem die vielen Kundenkontakte und interessanten Projekte, die hinter einer Platine stecken. Diese zu begleiten mit dem Wissen, dass es häufig die innovativsten Ideen von morgen sind, die wir heute schon in den Händen halten dürfen.

Auf vielen Reisen nach China habe ich Einblick in neueste technologische Errungenschaften bekommen und genieße dabei fast nebenbei das Privileg tiefe Eindrücke von Kultur und Land und Leuten zu erhalten. Diese Erfahrungen und die enge Bindung zu unseren Kunden machen es aus, warum die Branche mich nicht loslässt.

In enger Abstimmung mit vielen Kollegen, die alle für sich eigene Kernkompetenzen haben, gelingt es in diesem Beruf, sowohl den vertrieblichen Aspekt als auch technische Zusammenhänge abzubilden.

Die Antwort auf die Frage, was die Industrie noch tun müsste, um mehr Frauen für Elektronik und IT zu begeistern, ist aus meiner Sicht komplex und vielschichtig.

Mein großer Sohn beispielsweise ist schon in der Grundschule sehr aktiv bei den Kolumbuskids an der Uni Bielefeld gewesen und besucht jetzt eine Science-Klasse am Gymnasium. Beides sind MINT-unterstützte Projekte hier in OWL, die sich intensiv mit der Förderung naturwissenschaftlich interessierter und begabter Schüler*innen befassen und Mädchen und Jungen gleichermaßen ansprechen.

Früh die natürliche Neugierde zu fördern, ist ein Weg unsere Kinder heranzuführen an ein Warum, Weshalb und muss das denn so sein. Im weiteren Berufsleben ist es dann eine Frage an welche Firmen man herantritt.

Ich hatte das große Glück, als Frau nie anders als ein Mann behandelt worden zu sein. Wenn die Peripherie stimmt, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, zählt am Ende mit welcher Persönlichkeit man im Leben unterwegs ist.

Ich bin kein Freund von Frauenquoten, sondern bevorzuge das Leistungsprinzip. Möge der oder die Geeignetere für die jeweilige Tätigkeit den Job bekommen. Und da stehen wir Frauen in vielen Teilbereichen nun mal den Männern in nichts nach. Viele meiner Kontakte wünschen sich sogar mehr weibliche Kolleginnen und speziell bei der NCAB fällt mir auf, dass es nicht um Gender geht, sondern darum wer das Team bereichert und unsere anspruchsvollen Kunden professionell betreut. 

Man muss sich wie so oft im Leben nur trauen. Auch die Elektronikbranche, wunderbar am Beispiel zahlreicher KI-Anwendungen in unser aller Leben zu erläutern, bedarf an vielen Stellen neben ganz pragmatischen physikalischen Abläufen auch emotionale Ansätze und da ergänzen sich Mann und Frau ja bekanntlich ganz gut.