WomeninTech - Wir zeigen die inspirierenden 'Role Models' aus der Elektronik

24. März 2021, 33 Bilder
zur Bilderübersicht
© Zettler electronics

Antje Jakesch, Geschäftsführerin von Zettler electronics

Hätte mir jemand, als ich bei Zettler als Vertriebskontoristin anfing (ja so hieß das damals!) gesagt, dass ich da mal Geschäftsführerin werde, hätte ich sehr stark am klaren Verstand dieser Person gezweifelt! 

Nach meiner Lehre als Industriekauffrau habe ich nach vielen Jahren dann jobbegleitend (kann ich nur empfehlen!) den Wirtschaftsingenieur nachgeholt. Und weil mir Lernen eigentlich immer Spass gemacht hat, dachte ich, 'ach, den MBA kann ich dann auch gleich noch dranhängen'. Zu dieser Zeit war ich dann schon im Außendienst - da hat mir die zusätzliche Ausbildung wirklich viel gebracht. Der MBA wiederum erweist sich nun als ganz hilfreich für meinen Job als Geschäftsführerin. Ich arbeite aber auch im täglichen Geschäft noch viel aktiv mit Kunden und werde im Herzen immer Vertriebler sein.

Ich bin sehr neugierig, ich mag fremde Länder und Kulturen und Reisen gehört zu meinen liebsten Nebenbeschäftigungen. Ich male, ich lese gerne – meist starte ich drei Bücher gleichzeitig, weil ich mich nicht entscheiden kann. Außerdem bin ich leidenschaftliche Autofahrerin und ich liebe gutes Essen. Langeweile kenne ich nicht,  im Gegenteil:  meine Tage sind eigentlich immer zu kurz.

Ich mag meinen Job, weil er sehr vielfältig ist. Aber am allermeisten wegen der Menschen, mit denen ich zu tun habe, meinen Kollegen und ganz wichtig: meinen Kunden. Ich mag auch die Branche. Zugegeben, als ich vor vielen Jahren im Außendienst bei Zettler anfing, hatte ich anfangs schon Respekt. Aber ich bin wirklich immer - gerade von den Entwicklern, sehr positiv aufgenommen worden. 

Die Zettler-Produkte, allen voran Relais, sind jetzt nicht gerade ein 'sexy product' -  und trotzdem geht mir immer wieder das Herz auf, wenn ich eine Leiterplatte sehe, auf der unsere Produkte verbaut sind. Und natürlich ist es auch sehr spannend, die Entwicklung unserer Branche zu sehen.

Wir haben früh in die erneuerbaren Energien investiert und ich bin sehr glücklich, wenn ich die vielen Projekte sehe, an denen wir arbeiten, etwa in der Charging Infrastruktur von E-Autos. Teilweise sind es namhafte Automobilhersteller, zum anderen kleine und sehr innovative Startups. Auch die Vielfältigkeit der Branche reizt mich: wir verkaufen Produkte in Autos, in Züge, in Bremsenprüfstände, in Kabeltester für Flugzeuge, in Türöffner bei H&M oder in Notbeleuchtungen und in viele weitere Anwendungen. Es wird nie langweilig."

Was kann die Industrie noch tun, um mehr Frauen für die Elektronik und IT zu begeistern?

"Hier möchte ich alle jungen Mädchen und Frauen auffordern, traut Euch! Ich denke,  ohne das entsprechend Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten wird es nicht gehen! Ich würde zum Beispiel liebend gerne mehr Frauen im Key Account Management sehen, aber es gibt leider kaum Bewerbungen. Und dass, obwohl Frauen aus meiner Sicht perfekt geeignet sind, Kunden technische Produkte nahezubringen.

Die Industrie muss - ganz klar - Frauen auch gleiche Chancen einräumen. Und gleich bezahlen. Es kann nicht angehen, dass Frauen für den gleichen Job weniger verdienen! Hier die Aufforderung an meine lieben Manager-Kollegen: schnürt ein gutes Angebot, und Ihr werdet die besten Mitarbeiterinnen haben, die Ihr Euch nur wünschen könnt!