Ingenieure im Unruhestand

Ex-Bosch-Manager vermittelt 300 Rentner weltweit

17. Januar 2011, 12:39 Uhr | Von Daniela Reichart
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Ex-Bosch-Manager vermittelt 300 Rentner weltweit

Viel spannender als die Statistik ist für Bosch-Rentner Odendahl die Motivation seiner Senior-Kollegen. Sie stellten sich zur Verfügung, weil sie damit Bosch und seinen weltweit 280000 Mitarbeitern helfen wollten. »Es geht um Geben und Nehmen, also Teilen«, sagt der Protestant. Für die Beteiligten sei es eine Bereicherung, gebraucht und wertgeschätzt zu werden. Firmen müssten aber den Rahmen schaffen, dass sich Menschen entfalten und Sinn in ihrer Arbeit sehen. Odendahl setzt deshalb auf den Lustfaktor: »Unsere Rentner haben Lust, fremde Menschen kennen zu lernen. Und sie haben Lust, sich von einem Problem fordern zu lassen.« Dies passe gut  zur Wertekultur von Bosch.

Dass Herzblut und gesunder Menschenverstand Resonanz erzeugen, belegt auch das Beispiel des Dekans der Göppinger Hochschule für Mechatronik: Prof. Dr. Rainer Würslin ist in seinem Heimatdorf mit gerademal 3500 Einwohnern linker Verteidiger bei den alten Herren der Fußballmannschaft des TSV Notzingen. Der zweifache Vater – von Jungingenieuren - kann eine ganze Vielzahl von Ingenieursbiographien und Studenten der Ingenieurwissenschaften vorweisen.

Stets positiv und begeistert redet der Dekan in der Nachbarschaft, im Vereinsheim und bei Straßenfesten über Berufsaussichten, Entfaltungs- und Verdienstmöglichkeiten von Ingenieuren, referiert am regionalen Gymnasium und lädt Abiturienten an die Hochschule ein. Mit Erfolg: Auf dem Sportplatz oder in der Clique findet so niederschwellig und ideologiefrei Imagewerbung für die Ingenieursberufe statt. Jüngere erfahren von der Studien- und Arbeitswelt der Älteren und diese erklären im Bedarfsfall nach Feierabend auch mal eine mathematische Formel oder die Fragestellung eines Projektthemas.

Christlicher Führungskräftekongress

Mehr als 3500 christliche Unternehmer und Führungskräfte aus ganz Deutschland haben sich vom 24. bis 26. Februar im CongressCenter Nürnberg zum 7. Kongress christlicher Führungskräfte getroffen. Der Kongress, der alle zwei Jahre stattfindet, hat sich in den vergangenen Jahren zum Gipfeltreffen an der Nahtstelle Wirtschaft und christlicher Werte entwickelt.
In dutzenden Referaten, Workshops und Foren tauschen sich Unternehmer über ihre Strategien und Motive aus, stärken sich im Glauben und knüpfen Netzwerke und regionale Arbeitskreise. Veranstalter sind die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) und tempus Akademie & Consulting (Giengen bei Ulm). www.fuehrungskraeftekongress.de

 


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