Dabei sind die finanziellen Aussichten sehr gut. »Als CEO, mitunter auch als Vice President Engineering, kann ein Ingenieur mit einer Firmenbeteiligung von bis zu 2 bis 3 Prozent rechnen«, berichtet Achim Lederle, Investment Director bei der 3i Deutschland Beteiligungsgesellschaft für Industriebeteiligungen in München. Stock Options, die sich bei einem Börsengang oder Firmenverkauf in Anteile umwandeln und das Vielfache ihres ursprünglichen Wertes erlangen können, kommen noch hinzu. »Weiteres Upside-Potenzial haben Bonus-Systeme, die am Ende eines Jahres oder bei erreichten Meilensteinen ausbezahlt werden«, sagt Torsten Krumm, im Münchner Büro der VC-Gesellschaft Apax für Telekommunikationsunternehmen verantwortlich.
Und das Risiko ist heute bei weitem nicht mehr so groß wie während der New Economy: Selbst wenn ein Start-up Pleite gehen sollte – was man den 25 Finalisten der German Tech Tour, die kürzlich in München und Berlin stattfand, wahrlich nicht wünscht – so haben Ingenieure zur Zeit glänzende Aussichten auf einen der 8.000 Jobs, die der VDE bei den 1.000 größten Firmen ermittelt hat. Der Wechsel zu einem Start-up wäre also ein Sprung gesichert mit doppeltem Netz und Boden.
Neben den finanziellen liegen die ideellen Vorteile auf der Hand: Kleine Firmen mit ihren flachen Hierarchien ermöglichen einen steilen Weg nach oben. »Die Arbeitnehmer haben direkten Zugang zum Chef und bekommen die Entscheidungen vom Entscheidungsträger selber begründet«, sagt Cristina Mann, Verwaltungsleiterin des Münchner Technologiezentrum MTZ. »Durch die oft dünne Personaldecke besteht die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen des Unternehmens tätig zu sein, womit die Aufgaben vielfältiger und spannender werden.«