Regionale Rechenzentren

Goodman plant Datacenter in Neu-Isenburg

17. Oktober 2024, 13:45 Uhr | Lukas Steiglechner
© Goodman Group

Rechenzentren sollten nicht nur in Ballungsräumen vorhanden sein, schließlich steigen Datennutzung und die Anzahl datenintensiver Anwendungen wie Künstliche Intelligenz überall. Goodman plant jetzt ein Rechenzentrum in Neu-Isenburg – auch mit Abwärmenutzung.

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Vor etwa einem halben Jahr haben der globale Infrastruktur-Anbieter Goodman Group, die Stadt Neu-Isenburg und die Stadtwerke Neu-Isenburg eine Absichtserklärung über die Errichtung eines hochmodernen Rechenzentrums auf dem Areal der Frankfurter Rundschau an der Rathenaustraße abgeschlossen. Jetzt ist der städtebauliche Vertrag dazu unterzeichnet worden. Damit haben die drei Partner einen wichtigen Meilenstein des Projekts erreicht.

Die Goodman Group wird auf dem rund fünf Hektar großen Gelände mehrere Gebäude errichten, die hohen Ansprüchen in Bezug auf Nachhaltigkeit, Architektur und Design entsprechen sollen. Dazu gehören begrünte Fassaden und Dächer, die die biologische Vielfalt fördern und eine positive Auswirkung auf die thermische Hülle des Gebäudes und das Mikroklima der Umgebung erzeugen, sowie Photovoltaikanlagen auf den Büro- und Nebengebäuden. Die Server werden mit einem trinkwassersparenden Luftkühlsystem gekühlt. Goodman strebt für das Projekt eine LEED-Zertifizierung für nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen an. Die entstehende Abwärme soll für die kommunale Wärmeplanung genutzt werden.

Kirk Reineke, Geschäftsführer der Stadtwerke Neu-Isenburg, erklärt: »Wir werden auf einem nahegelegenen Goodman-Gelände eine Wärmezentrale errichten. Durch die Nutzung der Abwärme des Rechenzentrums als Fernwärme leisten wir einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung des Wohngebietes ‚Neue Welt‘ und des Gewerbegebietes Süd. Wir stellen die Infrastruktur zur Verfügung, während Goodman das Grundstück für die Wärmezentrale in Erbpacht bereitstellt. Gemeinsam mit Goodman und dem künftigen Betreiber des Rechenzentrums werden wir dann ein Konzept entwickeln, um die entstehende Abwärme bestmöglich für unsere kommunale Wärmeplanung zu nutzen.«

Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein sagt: »Das neue Rechenzentrum am Standort Neu-Isenburg wird uns helfen, unsere Ziele der kommunalen Wärmeplanung zu erreichen. Wir sind stolz darauf, dass wir mit der Vertragsunterzeichnung nun die Rahmenbedingungen dafür geschaffen haben. Darüber hinaus wird das Rechenzentrum einen wichtigen Beitrag zur digitalen Infrastruktur leisten. Es fügt sich gut in die Digitalisierungs- und Smart-City-Strategie der Stadt ein. Auch die Architektur und die hochwertige Entwicklung spielen für uns eine wichtige Rolle, so dass sich das Gebäude perfekt in das Stadtbild einfügt.«

»Wir haben uns bewusst für eine hochwertige und innovative Architektur entschieden, die sich in das Stadtbild einfügt und es aufwertet. Im Sinne unseres Geschäftsmodells 'Own, Develop, Manage' planen wir ein langfristiges Engagement am Standort. Dies ist das zweite Rechenzentrum, das wir im Rahmen der globalen 5-GW-Powerbank von Goodman in der Region Frankfurt entwickeln«, sagt Christof Prange, Head of Germany bei Goodman. »Mit der Revitalisierung des früher durch die Frankfurter Rundschau genutzten und nun brachliegenden Geländes stellen wir eine wichtige Infrastruktur für die digitale Wirtschaft zur Verfügung und ermöglichen die Nutzung der Abwärme zum Heizen, wovon die lokale Bevölkerung direkt profitiert.«

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Über das Projekt

Auf der rund fünf Hektar großen Industriebrache der ehemaligen Druckerei der Frankfurter Rundschau baut Goodman ein Rechenzentrum mit einer Gesamtstromanschlusskapazität von bis zu 100 Megavoltampere. Mit diesem Projekt soll der zunehmenden Datennutzung Rechnung getragen und die digitale Wirtschaft in Deutschland unterstützt werden. Da der Einsatz datenintensiver Technologien wie künstlicher Intelligenz und Augmented Reality zunimmt und die digitale Konnektivität in allen Lebensbereichen steigt, werden Datenvolumen, -nutzung und -verkehr weiter zunehmen. Folglich wird auch die Nachfrage nach Rechenzentren zur Unterstützung der digitalen Wirtschaft steigen.


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