Restrukturierungspläne vorgelegt

Renesas will Kosten senken

3. Juli 2012, 16:44 Uhr | Frank Riemenschneider

Der japanische Chip-Produzent Reneses Electronics zieht die Konsequenzen aus den hohen Verlusten des letzten Geschäftsjahres: Präsident Yasushi Akao gab ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm bekannt, das sowohl die Chip-Fertigung als auch das Personal betrifft.

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Präsident Yasushi Akao gab die Restrukturierungspläne von Renesas Electronics bekannt.
Präsident Yasushi Akao gab die Restrukturierungspläne von Renesas Electronics bekannt.
© Renesas

Nachdem der japanische Markt gesättigt ist und nur noch geringe Wachstumschancen bietet, will sich Renesas auf Länder mit hohem Wachstumspotential konzentrieren, dazu dürften neben China, Indien laut dem Geschäftsbericht auch Brasilien und Russland gehören. Als Märkte sollen neben Automotive auch die sogenannte "Smart Society" gehören, d.h. Smart-Meter und Smart-Homes.

Neben einem Ausbau der Marktführerschaft bei Mikrocontrollern, die für die genannten Wachstumsländer auch in China entwickelt werden, sollen Synergien des Analog- und Leistungselektronik-Geschäftes mit Mikrocontrollern gehoben werden, speziell nannte Akao hier das Automobil-Geschäft. Im SoC-Geschäft wird die Produktion von unrentablen Produkten gestoppt.

Die Wafer-Fertigung in Japan, wo Renesas derzeit 9 Fabs mit 15 Produktionslinien besitzt, wird enstprechend angepasst (Tabelle 1), gleiches gilt für die Back-End-Fertigung, wo derzeit 9 Standorte existieren (Tabelle 2).

Durch ein Vorruhestandprogramm, das mindestens 5.000 Mitarbeiter betreffen soll, will Rnesas pro Jahr 43 Mrd. Yen (rund 428 Mio. Euro) einsparen. Dazu können sich Mitarbeiter vom 18. Sepetmber bis 26. September bewerben, um dann am 31. Oktober in Rente zu gehen. Um Mitarbeiter zu motivieren, dieses Angebot anzunehmen, wird Renesas Incentives ausloben, die Akao allerdings nicht weiter detaillierte - es dürfte sich schlicht um Abfindungen handeln. Ebenfalls führte Akao nicht aus, was passieren wird, wenn sich nicht genügend Freiwillige melden - in Japan ist die Entlassung von Mitarbeitern aus kulturellen Gründen immer ein kritischer Faktor bei Restrukturierungen von Unternehmen.

Tabelle 1:

Fab
Linie
Status
Naka 200 und 300 mm Keine Veränderung - Fertigung nach Auslastungsgrad
Kofu 200 mm Keine Veränderung - Fertigung nach Auslastungsgrad
Shiga 200 mm (GaAs) Keine Veränderung - Fertigung nach Auslastungsgrad
Saijo 200 mm Keine Veränderung - Fertigung nach Auslastungsgrad
Kawashiri 200 mm Keine Veränderung - Fertigung nach Auslastungsgrad
Takasaki 150 mm Reduzierte Fertigung
Shiga 150 mm Reduzierte Fertigung
Kochi 150 mm Reduzierte Fertigung
Tsuruoka 125 und 300 mm Reduzierte Fertigung und evtl. Verkauf oder Schließung
Yamaguchi 150 mm Reduzierte Fertigung und evtl. Verkauf oder Schließung
Kofu 150 mm Schließung geplant
Takasaki 125 mm Schließung geplant
Tsugaru 150 mm an Fuji Electric verkauft (01. Juli 2012)

Übersicht über die Auswirkungen der Umstrukturierung von Renesas auf die Front-End-Fabs bzw. auf die jeweiligen Fertigungslinien. Insgesamt sind es 15 Fertigungslinien an verschiedenen Standorten.


Tabelle 2:

Fab
Status
Yonezawa
Keine Veränderung - Fertigung nach Auslastungsgrad
Oita
Reduzierte Fertigung - Verkauf oder Schließung in Zukunft nicht ausgeschlossen
Kumamoto Reduzierte Fertigung - Verkauf oder Schließung in Zukunft nicht ausgeschlossen
Hakodate Reduzierte Fertigung und evtl. Verkauf oder Schließung
Aomori Reduzierte Fertigung und evtl. Verkauf oder Schließung
Fukui Reduzierte Fertigung und evtl. Verkauf oder Schließung
Yanai Reduzierte Fertigung und evtl. Verkauf oder Schließung
Yamaguchi Reduzierte Fertigung und evtl. Verkauf oder Schließung
Kumamoto Reduzierte Fertigung und evtl. Verkauf oder Schließung

Übersicht über die Auswirkungen der Umstrukturierung von Renesas auf die Back-End-Fabs in Japan.



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