Die Industriekunden stehen doch auch unter Kostendruck, da ist es doch erschreckend, welche Motoren in Maschinen zum Einsatz kommen, eine schnelle Umstellung würde denen doch nützen?
Ja, sicher, wenn Sie sich die Lebenszykluskosten in diesem Bereich anschauen. Auch die Stromverteilung birgt noch großes Potenzial.
In der Kommunikation sehe ich den Umschwung im Smartphone-Bereich von einem hardware- zu einem software-getriebenen Geschäftsmodell, bei dem die Hardware eine leistungsfähige Plattform zur Verfügung stellt und sich der Kunde über die Software differenziert. Da gibt es beliebig viel Innovationspotential in Richtung eines kleinen PC.
Im Automotive-Bereich haben Sie ja noch das Glück, dass Sie im Vergleich zu Ihren Wettbewerbern, z.B. Freescale, mehr in Europa, wo die Krise nicht ganz so schlimm ist, und weniger in den USA vertreten sind. Glauben Sie, mehr Marktanteile gewinnen zu können, weil diese Firmen noch mehr schwächeln?
Es gibt zwei Seiten. Die Japaner mit ihrem etwas anderen Geschäftsmodell, bei dem die Kunden viel mehr in IP integriert sind, und die Europäer und Amerikaner, hier haben wir gute Chancen Marktanteile zu gewinnen. Das ist allerdings nicht unser vorrangiges Ziel, primär wollen wir ein ertragsstarkes Logik-Halbleiterunternehmen sein.
Dazu konzentrieren wir unsere Kräfte auf Automobilelektronik, Industrieelektronik, Chipkarten und Sicherheitslösungen sowie Mobilfunkplattformen und Breitband-Zugang. Dabei besetzen wie die gesellschaftlichen Zukunftsthemen, die morgen und übermorgen immer mehr an Bedeutung gewinnen: Energieeffizienz, Kommunikation und Sicherheit.
Anmerkung: Es war geplant, an dieser Stelle das ungekürzte Interview mit Peter Bauer im Originaltext zu veröffentlichen. Bei dieser, von Infineon freigegebenen Version, handelt es sich um einen z.T. überarbeiteten und gekürzten Text.